Sieben Vermisste nach Absturz von israelischem Hubschrauber

BUKAREST / JERUSALEM (inn) - In den rumänischen Karpaten ist am Montagnachmittag ein israelischer Hubschrauber abgestürzt - seine sieben Insassen werden noch vermisst. An Bord waren ein rumänischer und sechs israelische Soldaten. Die Armee geht davon aus, dass keiner der Männer das Unglück überlebt hat.

Der Absturz ereignete sich rund 120 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bukarest. Die Suche nach den Vermissten gestaltet sich aufgrund schlechter Wetterbedingungen und des rauen Gebietes äußerst schwierig. Laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ ist der Hubschrauber offenbar in eine Schlucht gestürzt. Das Gelände kann nur zu Fuß oder aus der Luft erreicht werden.

Die Soldaten hatten mit dem Transporthubschrauber vom Typ CH-53 an einem Training über einem unzugänglichen Gebiet in den Karpaten teilgenommen. Die Mannschaft bestand aus vier israelischen Piloten, zwei israelischen Flugzeugmechanikern und einem rumänischen Militärangehörigen als Beobachter. An der Übung war ein zweiter Hubschrauber beteiligt. Die Teams übten Such- und Rettungstechniken.

Die Ursache für den Absturz ist noch unklar. Ein Sprecher des rumänischen Verteidigungsministeriums, Constantin Spanau, teilte mit, der Hubschrauber sei in niedriger Höhe geflogen, als der Funkkontakt abriss. Aus rumänischen Kreisen hieß es zudem, die Maschine hatte in der vergangenen Woche einen technischen Defekt, dieser sei jedoch von einem israelischen Team behoben worden.

„Erfahrenes Team“

Das Training hatte am 18. Juli begonnen und sollte am kommenden Freitag enden. Die Israelis waren mit den Hubschraubern von Israel nach Rumänien geflogen. In Griechenland stoppten sie zum Tanken. Nach dem Unglück gab die Armee am Dienstag das vorzeitige Ende der Übung bekannt. Die verbleibenden israelischen Teams sollen am Mittwoch zurückfliegen. „Es ist jetzt wichtig, dass wir aufhören und an die Familien und die Vermissten denken“, sagte Nimrod Schefer, ein stellvertretender Kommandeur der israelischen Luftwaffe. Seinen Angaben zufolge war die Crew an Bord der abgestürzten Maschine eine der erfahrensten der israelischen Luftwaffe. „Das war eine der besten Mannschaften, die wir dort haben konnten. Sie hatte viel Erfahrung“, so Schefer.

Die Armee hat mittlerweile die Namen der israelischen Vermissten veröffentlicht. Bei ihnen handelt es sich um Avner Goldman, Daniel Schipenbauer, Jahel Keschet, Lior Schai, Nir Lakrif und Oren Cohen.

Bislang hatte Israels Armee viele Übungen in der Türkei durchgeführt. Die Beziehungen zwischen beiden Staaten haben sich im vergangenen Jahr jedoch beständig verschlechtert. Gemeinsame Militärübungen wurden abgesagt. Die Armee sucht daher seit Monaten verstärkt nach neuen Übungsgebieten, auf denen die Soldaten Langstreckenflüge über unbekanntem Gelände trainieren können. Wegen des kleinen eigenen Luftraums ist dies in Israel nur schwer möglich. Das Training in Rumänien war das erste seit dem Jahr 2007.

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