NEW YORK (inn) – Der UN-Sicherheitsrat hat sich in der Nacht zum Mittwoch nicht auf eine Stellungnahme zur Tötung von Hamas-Gründer Scheich Ahmed Jassin einigen können. Die Palästinenser hatten das Gremium aufgefordert, den israelischen Raketenangriff zu verurteilen.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, waren die 15 Mitglieder allerdings nicht in der Lage, einen Kompromiss zwischen den USA und Algerien zu erreichen, das die arabische Welt repräsentiert. Der Vertreter der Vereinigten Staaten forderte, dass eine Stellungnahme auch die radikal-islamische Hamas kritisieren müsse. Denn deren Ziel sei es, Israel zu zerstören.
Während der Debatte warf Israels UN-Botschafter Danny Gillerman den Vereinten Nationen Heuchelei vor. „Nicht eine Resolution, nicht ein Kommentar eines Vorsitzenden ist von diesem Rat angenommen worden, der das absichtliche Massaker an Hunderten Zivilisten speziell angeprangert hätte“, sagte er. Jassin sei in den vergangenen dreieinhalb Jahren direkt oder indirekt für 425 Terroranschläge verantwortlich gewesen, bei denen 377 Israelis getötet und weitere 2.076 verletzt worden seien.
Der palästinensische UN-Vertreter Nasser al-Kidwa sagte: „Wir verurteilen dieses neue israelische Verbrechen scharf und machen die Besatzungsmacht und die israelische Führung für dieses Verbrechen verantwortlich – und auch für die Folgen, die es nach sich ziehen wird.“
Weltweit war der Angriff auf Jassin heftig kritisiert worden. Eine Ausnahme bildeten die USA. Präsident George W. Bush sagte am Dienstag, Israel habe das Recht, sich selbst gegen die Hamas zu verteidigen. Allerdings müsse es die Konsequenzen in Betracht ziehen.