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Sharon in Moskau – Gespräche mit Putin über Palästinenser, Syrien und Saddam

MOSKAU (inn) – Israels Premierminister Ariel Sharon ist am Sonntag zu einem zweitägigen Besuch in Rußland eingetroffen. Präsident Wladimir Putin begrüßte zu Beginn der Gespräche mit Sharon den Abzug der israelischen Armee aus Ramallah und bezeichnete den Rückzug gleichzeitig als „schwierige Entscheidung“.

Neben einem Treffen mit Putin stehen auch Gespräche mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Alexej II. sowie Vertretern jüdischer Gemeinden in Rußland auf dem Programm. Nach Angaben eines Sprechers der israelischen Regierung sollen in den Gesprächen zwischen Sharon und Putin vor allem Sicherheits- und Rüstungsfragen erörtert werden. Brennende Themen seien unter anderem die Frage nach einem Angriff der Vereinigten Staaten auf den Irak, die bilateralen Beziehungen zwischen Rußland und Syrien als auch die Stellung der russischen Regierung im anhaltenden Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern.

Sorge bereiten Israel die offenbar von Rußland geplante Lieferung neuer S-18 Boden-Luft-Raketen an Syrien, da das Nachbarland Israels diese und andere Waffen an die radikal-islamische Hisbollah-Miliz weiterleiten könnte. Sharon will sich daher um eine Einflußnahme Rußlands auf Syrien bemühen, die zu einem Ende der Angriffe der Hisbollah-Kämpfer auf israelische Stellungen im Norden des Landes führen könnten.

Auch in der Frage um die Haltung Rußlands im israelisch-palästinensischen Konflikt gibt es Unstimmigkeiten zu glätten. So hat Rußland erst in der vergangenen Woche einer Resolution der Vereinten Nationen (UN) zugestimmt, die einen Rückzug Israels aus der Autonomiestadt Ramallah und weiteren Palästinensergebieten forderte.

Neben seiner Begrüßung des Abzuges der israelischen Armee aus Ramallah forderte Putin die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) auf, sich für ein Ende der Terroranschläge und Gewalt gegen Israel einzusetzen. Gleichzeitig bezeichnete der russische Präsident Israel als wichtigen Partner im internationalen Kampf gegen den Terror, den auch Rußland unterstütze.

Sharon wird auf seiner Reise unterdessen nicht nur von dem scheidenden Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, Ephraim Halevy, begleitet. Auch drei in Rußland geborene Bürger Israels nehmen an dem Besuch Sharons in deren Heimatland teil – sie sind Überlebende des palästinensischen Attentates auf die Tel Aviver Diskothek „Dolphinarium“ im Juni vergangenen Jahres.

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