JERUSALEM / NEU DELHI (inn) – Als erster israelischer Regierungschef wird Ariel Sharon in etwa einem Monat zu einem Staatsbesuch nach Indien reisen. Damit folgt er einer Einladung des indischen Premierministers Atal Bihari Vajpayee.
Israelischen Regierungsvertretern zufolge fiel Sharons Entscheidung, das Land zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu besuchen, „angesichts der politischen Entwicklungen. Jetzt ist es Zeit, die Beziehungen im Ausland zu verstärken“, so die Sprecher.
Aus israelischer Sicht ist Indien der führende Staat im neutralen Block der Vereinten Nationen. Als einflußreiche Großmacht hat es, nicht zuletzt aufgrund seiner Atomwaffen, eine bedeutende Position in seiner Region.
„Israel hat ein Interesse daran, die Beziehungen zu Indien im Sicherheitsbereich, im Handel und in der Technologie zu festigen“, heißt es aus Regierungskreisen. „Es gibt dort einen sehr großen Markt und Israeli ist daran interessiert, dieses Potential zu nutzen.“
Die Regierungsvertreter sehen auch Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Staaten. So habe Indien wie Israel Probleme mit dem radikalen Islam – sowohl innerhalb des Landes als auch in Kaschmir an der Grenze zu Pakistan. Eine weitere Parallele sei die Tatsache, daß Indien in seiner Region die stärkste und fast einzige Demokratie sei.
Die politischen Beziehungen zwischen Israel und Indien bestehen seit 1992.