JERUSALEM (inn) – Der Selbstmordattentäter, der sich am Donnerstagnachmittag in der Innenstadt von Jerusalem in die Luft gesprengt und dabei drei Israelis getötet und über 80 verletzt hatte, war erst letzte Woche von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) aus der Haft entlassen worden.
Die palästinensische Polizei hatte den 22jährigen Mohammed Hasheika aus Taluza bei Shechem (Nablus) im Februar wegen Besitzes von Sprengkörpern festgenommen. Berichten zufolge, war die Palästinensische Autonomiebehörde vom Täter zuvor über seine Pläne in Kenntnis gesetzt worden. Israel hatte die Palästinenser aufgefordert, den Gefangenen in ein Gefängnis in der palästinensischen Autonomiestadt Ramallah zu überstellen, er wurde jedoch freigelassen, als die israelischen Truppen vorige Woche in die Stadt vordrangen.
Der Chef der Jerusalemer Polizei, Mickey Levy sagte, der Attentäter habe seinen mit Nägeln und Metallspitzen gespickten Sprengsatz in der Mitte einer Gruppe von Passanten ausgelöst. Der Ort des Attentats, die Kreuzung King-George/HaHistadrut-Straße, war in den letzten Monaten bereits mehrmals Ziel palästinensischer Anschläge gewesen.
Die „Al-Aksa Märtyrer-Brigade“, eine Terrorgruppe der Fatah-Organisation von PLO-Chef Yasser Arafat, hatte noch am Donnerstagabend die Verantwortung für das Attentat übernommen.