LONDON (inn) – Ein Werbespot für den deutschen Autohersteller Volkswagen sorgt derzeit für Furore, weil sich in ihm ein Selbstmordattentäter vor einem Straßencafé in die Luft sprengt. Volkswagen distanzierte sich von dem Spot und erklärte, nichts damit zu tun zu haben.
In dem kurzen Film fährt ein Mann mit einem Sprengstoffgürtel um dem Bauch in einem Polo durch die Stadt. Er trägt ein Palästinensertuch, wie es vom ehemaligen PLO-Chef Jasser Arafat bekannt ist. Nachdem er sein Auto vor einem Straßencafe gestoppt hat, drückt er einen roten Knopf, und die Bombe explodiert im Inneren des Polo – das Auto wird jedoch nicht zerstört. Darauf erscheint der Werbespruch, der seit Sommer 2003 in England für den Polo wirbt: „Polo: small but tough“ („klein aber robust“).
Der Film tauchte auf einer Internet-Seite der britischen Werbeschaffenden „Lee und Dan“ auf. „Diese Werbung ging aus Versehen raus. Sie war nicht für die Öffentlichkeit gedacht“, erklärte „Dan“. „Wir glauben, dass der Spot das widerspiegelt, was die Leute jeden Tag in den Nachrichten sehen, und hier ist das Auto der Held, der unschuldige Menschen vor einem bösen Menschen schützt. Es tut uns leid, wenn der Spot jemanden beleidigt hat.“
Volkswagen in England und die Werbeagentur DDB London dementierten, hinter dem Spot zu stecken. Auch die Vermutung, der Spot sei in Form von „Virusmarketing“ in Umlauf gebracht worden, wies Volkswagen zurück. Bei dieser Form des Marketing streuen Firmen Werbefilme im Internet, um die Kosten für die Fernsehwerbung zu sparen.
Dennoch verbreitete sich der Werbespot über Weblogs sehr schnell. Auf der ursprünglichen Webseite www.LeeandDan.com ist er inzwischen verschwunden, aber unter dem Namen „VW_20_b3.mov“ wurde er auf zahlreiche andere Server kopiert.