KFAR SABA (inn) – Auf dem Bahnhof der israelischen Kleinstadt Kfar Saba, nördlich von Tel Aviv, hat sich am Donnerstagmorgen ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Dabei wurde ein Israeli getötet, 14 weitere Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer.
Der palästinensische Attentäter hatte den vor einer Woche eingeweihten Bahnhof gegen 7.20 Uhr Ortszeit betreten. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, wollte er den Sprengsatz offenbar direkt neben einer Menschengruppe zünden, die auf einen Zug wartete. Er wurde jedoch von einem Sicherheitsbediensteten am Eingang aufgehalten, der seine Papiere sehen wollte und zündete deshalb die Bombe früher als geplant. Dabei wurde der 23jährige Wachmann Alexander Kostiyuk getötet.
Der Palästinenser sei dem Israeli offenbar verdächtig erschienen, da er trotz des warmen Wetters eine schwarze Jacke trug, heißt es im Polizeibericht.
„Wäre es dem Attentäter gelungen, den Bahnhof zu betreten, hätte es viele weitere Tote und Verletzte gegeben. Der Wachmann hat eine größere Katastrophe verhindert“, sagte Polizeikommandeur Amichai Shai.
Die Verletzten wurden in das Meir-Krankenhaus in Kfar Saba und das Beilinson-Krankenhaus in Petah Tikva eingeliefert.
Polizeiangaben zufolge handelt es sich bei dem Attentäter um den 18jährigen Khaled Khatib aus dem „Flüchtlingslager“ Balata bei Nablus. Zu dem Anschlag bekannten sich die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, eine Untergruppe von Yasser Arafats Fatah-Partei.
Der Anschlag ereignete sich nach einem ruhigen Pessach-Fest, das am Mittwochabend zu Ende ging. Während des achttägigen Festes befanden sich Polizei und Armee in erhöhter Alarmbereitschaft. Wie Sicherheitsbeamte mitteilten, hatten mehr als 60 Warnungen vor geplanten Attentaten vorgelegen. Einen konkreten Hinweis auf einen Anschlag in Kfar Saba habe es jedoch nicht gegeben.