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Selbstmordanschlag am Eres-Übergang

ERES (inn) – Nahe der Eres-Industriezone am Nordende des Gazastreifens hat sich am Samstagnachmittag ein palästinensischer Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Dabei wurde ein israelischer Grenzpolizist getötet, drei weitere wurden verletzt. Die mit Jasser Arafats Fatah afiliierten Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden und der militärische Arm der Hamas, die Issadin-al-Qassam-Brigaden, haben sich zu dem Anschlag bekannt.

Gegen 16 Uhr erschütterte nach Augenberichten eine starke Explosion den ganzen Komplex des so genannten „Magen 12“-Terminals, den täglich Tausende von palästinensischen Arbeitern auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle in Israel passieren.

Die beiden schwer verletzten Israelis wurden mit Hubschraubern in das Soroka-Krankenhaus in Be´er Scheva evakuiert, wo dann ein Grenzpolizist verstarb. Zwei weitere Grenzpolizisten wurden leicht verletzt ins Barsilai-Krankenhaus nach Aschkelon gebracht.

Übereinstimmend identifizierten die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden und die Issadin-al-Qassam-Brigaden den Terroristen als Fadi Al-Amudi. Der 22-Jährige stammt aus Beit Lahija im nördlichen Gazastreifen und war eine Zeitlang in der Industriezone Eres beschäftigt gewesen.

Wenige Tage vor diesem Anschlag hatte US-Präsident George W. Bush die Pläne des israelischen Premierministers Ariel Scharon zu einem Rückzug aus dem Gazastreifen für gut befunden.

In einer ersten Reaktion meinte Scharon-Sprecher David Baker, dieser neue Anschlag mache drei Dinge vollkommen klar: 1. Israel habe keinen Partner für Friedensgespräche. 2. Israel komme nicht umhin, einseitige Maßnahmen zu unternehmen. Und 3. Die Palästinenser unternähmen nichts, um den Terrorismus zu bekämpfen.

In diesem Jahr hatten palästinensische Terroristen den Eres-Übergang bereits drei Mal angegriffen:

Am 14. Januar reißt Riem Salah Riaschi, eine 22-jährige Mutter von zwei Kindern, vier Israelis mit sich in den Tod. Sie ist die erste Frau, die Hamasgründer Scheich Ahmed Jassin zu einem Selbstmordattentat entsendet.

Am 26. Februar fällt der 25-jährige Reservist Amir Zimmermann in einer Schießerei mit zwei Fatah-Terroristen, die mit Kalatschnikow-Schnellfeuergewehren und Granaten bewaffnet durch einen Tunnel in das Eres-Industriegebiet gelangten.

Am späten Vormittag des 6. März fallen einer komplizierten Selbstmordoperation mit drei Fahrzeugen sechs Palästinenser zum Opfer. 15 weitere ihrer Landsleute werden teilweise schwer verletzt. Der Islamische Dschihad, die Hamas-Bewegung und Arafats Fatah-Bewegung erklären sich verantwortlich.

Der israelische Generalstabschef Mosche „Buggie“ Ja´alon hatte bereits im März gedroht, Israel werde den Eres-Übergang schließen, sollten die Anschläge dort fortgesetzt werden.

Momentan sichert die Eres-Industriezone das Einkommen von 4.000 palästinensischen Familien mit ungefähr 30.000 Mitgliedern. Weitere 15.000 Familien erhalten ihren Lebensunterhalt dadurch, dass palästinensische Arbeiter durch den Eres-Checkpoint tagsüber nach Israel einreisen dürfen.

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