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See Genezareth auf Tiefststand

TIBERIAS (inn) - Der See Genezareth ist so niedrig wie seit fünf Jahren nicht mehr. Dies ist zum Teil auf drei regenarme Winter in Folge zurückzuführen. Die Wasserbehörde will die Israelis mit verschiedenen Programmen zum Wassersparen ermutigen.

Am Dienstag lag der Pegel des Sees Genezareth bei 212,59 Metern unter dem Meeresspiegel. Damit war er 3,79 Meter unter der oberen Roten Linie, die er am Ende der Regenzeit erreichen sollte. Zuletzt war der Stand von Israels größtem Trinkwasserreservoir am 9. März 2003 so niedrig. Seit dem Jahr 2004 ist der Pegel kontinuierlich gesunken. Wenn dieser Winter so wenig Regen bringt wie in den drei Jahren zuvor, werden es die trockensten vier Jahre seit den 60er Jahren. Vier überdurchschnittlich regenarme Winter in Folge gab es in den vergangenen 77 Jahren nur zweimal.

Der Sprecher der Wasserbehörde, Uri Schor, sagte der „Jerusalem Post“, auf kurze Sicht solle Wasser von der Landwirtschaft für die Haushalte abgezwackt werden. Außerdem gibt es eine Aufklärungskampagne, die an Kinder gerichtet ist. Diese könnten dann beispielsweise ihre Eltern dazu bringen, beim Geschirrspülen nicht unnötig das Wasser laufen zu lassen.

Für Ende Februar und Anfang März ist zudem ein größeres Programm geplant, das sich an die allgemeine Öffentlichkeit richtet. In dieser Zeit, wenn der Frühling beginnt, kommt es üblicherweise zu einem höheren Trinkwasserverbrauch.

Auf lange Sicht plant Israel mit Meerwasserentsalzungsanlagen. Derzeit gibt es zwei davon im Land. Die Entsalzungsanlage bei Aschkelon ist die größte der Welt. Sie wandelt laut Schor jährlich 108 Millionen Kubikmeter Meerwasser in Süßwasser um. In der zweiten Anlage bei Palmahim werden 30 Millionen Kubikmeter Trinkwasser gewonnen. Eine Entsalzungsanlage bei Hadera soll im kommenden Jahr eröffnet werden, zwei weitere bei Aschdod und in der Nähe von Nahal Sorek im Jahr 2013. Dann könnten sie zusammen 505 Millionen Kubikmeter Süßwasser pro Jahr erzeugen.

Israel verbraucht jährlich etwa 700 Millionen Kubikmeter Wasser. Vor einigen Jahren wurde ein Abkommen mit der Türkei unterzeichnet, die zusätzliches Trinkwasser liefern sollte. Doch der Vertrag wurde nicht erneuert. „Es ist billiger, Wasser zu entsalzen“, so Schor. Trotz der zu erwartenden Erträge der neuen Anlagen warnte er vor einer Verschwendung. „Wir dürfen diese Ressourcen nicht zu Ende gehen lassen. Wir müssen uns um sie kümmern, damit wir sie an unsere Nachkommen weitergeben können.“

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