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Sderoter fordern Anklage gegen Hamas wegen Kriegsverbrechen

SDEROT (inn) - Eine Gruppe Jugendlicher aus der raketengeplagten israelischen Kleinstadt Sderot hat einen Brief an das UN-Büro in Jerusalem übermittelt. Er wurde von 90.000 Menschen aus 50 Ländern unterzeichnet. In dem Schreiben wird Generalsekretär Ban Ki-Moon aufgefordert, die Hamas wegen Kriegsverbrechen anzuklagen.

Die jungen Israelis übergaben den Brief am Mittwochabend an einen Angestellten des UN-Hauptquartiers in der israelischen Hauptstadt. Der Termin sei gewählt worden, weil der Goldstone-Bericht in Kürze an ein UN-Komitee in New York weitergegeben werde, sagte die Organisatorin Batja Katar der „Jerusalem Post“. „Wir werden auch nach New York gehen und dort alles tun, was notwendig ist.“ Der UN-Bericht zur Operation „Gegossenes Blei“ im Gazastreifen wirft Israel und der Hamas Kriegsverbrechen vor. Der UN-Menschenrechtsrat hat am Freitag entschieden, dass er im Weltsicherheitsrat behandelt werden soll – dabei war allerdings nur noch von israelischen Vergehen die Rede.

Die Aktion wurde von der Organisation „Take a Pen“ (Nimm einen Stift) angeregt. Sie fordert User auf ihrer Webseite dazu auf, ihre Stimme zu erheben, wenn Israel ungerecht behandelt wird. Vor dem UN-Gebäude hielten die jungen Leute aus Sderot Transparente hoch und sangen die israelische Nationalhymne. Die Kundgebung fand am Abend statt, damit niemand Schule oder Arbeit versäumte.

„Wir sind die Leute von Sderot, und wir wollen sagen, dass wir neun Jahre lang gelitten haben“, sagte Lilach Nissim, die zu den Demonstranten gehörte. „Was genug ist, ist genug; wir sind diejenigen, die wegen Verstößen gegen die Menschenrechte gelitten haben.“

„Kriegsführung der Hamas verstößt gegen internationales Recht“

In dem Schreiben an den UN-Generalsekretär fordern die Sderoter und ihre Unterstützer ein entschiedenes Handeln angesichts der „schweren Fälle von Kriegsverbrechen“ durch die palästinensische Hamas. „Die Form der Kriegsführung, welche die Hamas sowohl der Bevölkerung in Gaza als auch Israel aufgezwungen hat, hat viel Leiden und schwere Verluste verursacht – sowohl unter Israels Zivilbevölkerung als auch im gesamten Gazastreifen“, heißt es in dem Brief. „Das Hamas-Regime hat 6.300 Raketen auf israelische Zivilisten abgefeuert. In Gaza hat die Hamas Raketen und andere Waffen und Munition zuvorderst in Wohngegenden gelagert – in Häusern, Moscheen und Schulen.“

Weiter schreiben die Initiatoren: „Gemäß dem internationalen Gesetz ist jede Quelle eines Beschusses ziviler Ziele selbst ein legitimes Ziel. Wenn jene Quelle des Beschusses unter Zivilisten lag, bleibt sie immer noch ein legitimes Ziel; und wenn auf jene Wohngegend zurückgeschossen wird und es dabei Verluste unter der Zivilbevölkerung gibt, trägt die volle und einzige Verantwortung für diese Verluste die Partei, die sie absichtlich der Gefahr ausgesetzt hat. In diesem Fall ist die Hamas vollständig verantwortlich, sowohl für die absichtlich beschossenen israelischen zivilen Opfer als auch für die zivilen Opfer in ihrer eigenen Bevölkerung, die von der Hamas als menschlicher Schild benutzt wurde.“

„Kriegsverbrechen drohen zu normalem Verhalten zu werden“

Nach einer Aufzählung der einzelnen Fälle, in denen die Hamas wegen Kriegsverbrechen belangt werden solle, heißt es: „Wenn es nicht gelingt, die Hamas-Führung vor den internationalen Gerichtshof zu stellen, würde das zweifellos dazu führen, dass ihre Kriegsverbrechen zunehmend zu einem normalen Verhalten werden – und zu mehr humanitären Katastrophen, zu Millionen von Opfern von Unterdrückung und Tötungen, die nicht von den UN verteidigt werden.“

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