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Schwerer Terroranschlag in Siedlung

NABLUS (inn) - Kurz nach Mitternacht, am Samstag früh, wurde eine israelische Familie von einem oder mehreren Palästinensern ermordet. Der oder die Täter durchschnitten den Sicherheitszaun der Siedlung Itamar nahe Nablus, drangen in eines der Häuser ein und töteten mit Messerstichen die Eltern und drei ihrer Kinder im Alter von elf und drei Jahren sowie ein Neugeborenes. Zwei Kinder im Alter von zwei und vier Jahren konnten sich in einem Nebenzimmer verstecken und überlebten.

Gegen ein Uhr nachts wurde die Tat von der zwölf Jahre alten Tochter entdeckt. Als sie von einer Jugendaktivität bei der frommen Bnei Akiba-Organisation heimkehrte, fand sie ihr Elternhaus verschlossen vor. Bei einem Nachbarn beklagte sie sich, dass ihr niemand die Tür öffne. Der Nachbar brach in das Haus ein und entdeckte das Massaker.

Die Armee wurde gerufen. In der Nacht wurde mit Hubschraubern und vielen abgeschossenen Leuchtraketen nach dem oder den Tätern gesucht. Über die arabischen Dörfer in der Gegend wurde eine Ausgangssperre verhängt, während die Israelis in den Siedlungen in der Gegend aufgerufen wurden, ihre Wohnhäuser nicht zu verlassen.

In der Nacht wurden unlängst verlassene Straßensperren rund um Nablus wieder bemannt. Dank der verbesserten Kooperation zwischen israelischen und palästinensischen Sicherheitskräften im Westjordanland hatten die Israelis fast alle Straßensperren innerhalb des besetzten Gebietes demontiert oder verlassen, sodass bis Freitag nur noch 16 funktionierende Straßensperren verblieben waren, von über 600 noch vor zwei Jahren. Weil die Israelis kaum mehr kontrollieren, haben palästinensische Polizisten Straßensperren in den Städten unter palästinensischer Selbstverwaltung errichtet, vor allem, um dafür zu sorgen, dass sich jüdische Israelis nicht in die palästinensischen Städte verirren.

Bislang hat sich keine palästinensische Organisation zu dem schwersten Terroranschlag seit Jahren gegen Israelis bekannt. Doch auf ihren Internetseiten berichten die Hamas und der "Islamische Dschihad" von "heroischen Heldentaten".

Noch in der Nacht besuchte der neue israelische Generalstabschef Benny Gantz die Siedlung Itamar und sprach mit Familienangehörigen. Am Morgen erklärte ein israelischer General vor der Presse: "Wir werden alles tun, um die Täter zu fangen und zur Rechenschaft zu ziehen."

Die Siedler von Itamar gelten als besonders radikal und feindselig gegenüber ihren palästinensischen Nachbarn.

In den vergangenen Tagen hat die Hamas mehrfach zu einer Erneuerung des "bewaffneten Kampfes" gegen Israel aufgerufen. Hamasführer Chaled Mascha´al erklärte im Sudan, dass eine Wiedervereinigung des palästinensischen Volkes mit dem Kampf einher gehen müsse: "Die Zeit ist gekommen, die Realität zu ändern und die Seiten der Vergangenheit umzudrehen. Niemand darf auch nur einen Handspalt palästinensischen Landes entweihen. Es darf keine Verhandlungen mit dem Feind geben und keine Verschwörung gegen unsere nationalen Rechte." Das vermeldeten die Al-Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas-Partei. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat zudem in letzter Zeit die Raketenangriffe auf Israel und Attacken speziell auf die Warenübergänge, über die Mehl und andere Hilfsgüter in den Gazastreifen transportiert werden, verstärkt. Israel hatte deshalb in der vergangenen Woche beschlossen, den Übergang Karni "endgültig" zu schließen, weil die israelischen Arbeiter dort zu hoher Gefahr ausgesetzt seien. Im Gazastreifen herrsche deshalb schon Mangel an Futtergetreide und Mehl.
 
In einer ersten noch inoffiziellen Reaktion der Autonomiebehörde in Ramallah zeigte man sich "erstaunt" über das Ausmaß des Anschlags.  

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