Schweden: Golan-Wein aus „israelisch besetztem Syrien“

STOCKHOLM (inn) – Die staatseigene schwedische Alkoholfirma „Systembolaget“ hat israelische Weine aus dem Golan und der Jordanregion als „hergestellt in israelisch besetzten syrischen Gebieten“ bezeichnet. Bisher waren die Weine mit „made in Israel“ etikettiert.

Wie der Sprecher der Firma, Bjorn Rydberg, erklärte, wurde die Etikettierung wegen Beschwerden von Kunden geändert. Die Firma „Systembolaget“ habe sich zudem mit dem schwedischen Außenministerium über die Änderung beraten.

„Es ist der Vorschlag des Ministeriums, dem wir gefolgt sind. Wegen der Kritik werden wir aber überlegen, die Beschriftung wieder zu ändern“, sagte Rydberg gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Die Firma habe keine politischen Bestrebungen.

„Systembolaget“ wurde im 19. Jahrhundert gegründet, um den Alkoholkonsum in Schweden einzudämmen. Das staatseigene Unternehmen hat in dem skandinavischen Land ein Monopol über den Einzelhandel mit Getränken wie Wein, Bier und Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von mehr als 3,5 Volumenprozent. Die mehr als 400 „Systembolaget“-Geschäfte in Schweden bieten etwa 2.000 verschiedene Produkte aus 38 Ländern an, darunter fünf israelische Weine.

Israel hatte den Golan im Sechstagekrieg 1967 besetzt und 1980 annektiert.

Im April hatte sich Schweden von einer europäischen Militärübung zurückgezogen, weil auch Israel daran teilnahm. Zudem hatte Schweden dem palästinensischen Minister für Flüchtlingsangelegenheiten, Atef Odwan, im Mai ein Visum gewährt, mit dem der Hamas-Vertreter in 15 europäische Länder einreisen konnte. Dies sorgte unter anderem in Deutschland und Frankreich für Empörung, da die Hamas in der EU als Terror-Organisation gilt.

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