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Schule geschwänzt? – Eltern in Herzliya erfahren es am gleichen Abend

HERZLIYA (inn) – Mit einem neuen elektronischen System kontrolliert eine Schule in der Küstenstadt Herzliya nördlich von Tel Aviv, wann ihre Schüler zum Unterricht erscheinen. Wenn jemand schwänzt, erfahren seine Eltern dies am Abend telefonisch.

Jeder der 570 Schüler der Ha-Nagid-Schule trägt seit kurzer Zeit einen Sensor, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Ahronot“ am Montag. Wenn er durch das Tor geht, nimmt ein dort angebrachter Detektor von dem Sensor eine elektronische Botschaft auf und leitet die Daten an einen Computer weiter. Auf diese Weise weiß die Schulleitung genau, zu welchem Zeitpunkt die einzelnen Schüler das Schulgelände betreten haben.

Wenn ein Schüler fehlt, klingelt am selben Abend bei seinen Eltern das Telefon. Die Stimme des Schulleiters teilt ihnen mit, daß ihr Kind nicht in der Schule gewesen ist. Am Anfang seien manche Schüler erst durch das Schultor gegangen und hätten sich dann aus dem Staub gemacht, erzählte eine Neuntkläßlerin der Zeitung. Doch die Lehrer überprüften trotz der elektronischen Neuerung weiter die Anwesenheit in den Klassenzimmern.

Anlaß für die mit den Eltern abgestimmte Aktion war nach Aussage des Schulleiters, Avraham Ravid, eine in der Zeitung „Yediot Ahronot“ veröffentlichte Studie. Demnach nimmt Israel im internationalen Vergleich von 38 Ländern den dritten Platz ein, was das Fehlen der Schüler im Unterricht angeht. „Wir können es nicht als selbstverständlich hinnehmen, daß Kinder in Israel die Schule schwänzen und dies als Teil der israelischen Mentalität gilt“, kommentierte Ravid das Projekt.

Wie der Schulleiter berichtet, zeigt die Aktion bereits erste Erfolge. So sei die Zahl der Schüler, die zu spät zum Unterricht kommen, um 70 Prozent zurückgegangen. Bei den fehlenden Schülern betrage dieser Anteil 60 Prozent. Wer sich verspätet, muß nach der letzten Unterrichtsstunde beim Putzen oder bei anderen Arbeiten helfen. Die Eltern seien zufrieden, manche wünschten sogar, daß man sie über ihr Mobiltelefon über das Schwänzen ihrer Kinder informiert, so Ravid.

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