JAFFA (inn) – Seit über zwei Monaten ist die Mittelmeerküste zwischen Bat Yam und Herzliya so stark verschmutzt, daß Baden, Surfen und Fischen dort verboten ist. Besonders betroffen davon sind die Fischer aus Jaffa.
Am 28. Januar war in Jaffa das Hauptabwasserrohr gebrochen, die Reparatur dauerte mehrere Wochen und bis zum 24. Februar flossen rund 3,35 Millionen Kubikmeter Abwasser ins Meer. Während dieser Zeit wurden die Fischerei sowie Schwimmen oder andere Wassersportarten entlang der Küste von Jaffa bis Herzliya durch das Gesundheitsministerium verboten. Am 11. März wurden Wassersportarten wieder genehmigt, das Fischverbot blieb jedoch bestehen. Etwas später mußten allerdings erneut Arbeiten am Kanalisationssystem vorgenommen werden und wieder wurde das Abwasser ins Mittelmeer geleitet.
Mittlerweile sind alle Rohre, auch die in Tel Aviv, wieder repariert, die Verbote bleiben aus Sicherheitsgründen jedoch bestehen. Mehr als 200 Fischer aus Jaffa, zumeist israelische Araber, warten jetzt auf die Erlaubnis des Gesundheitsministeriums. Für sie ist die Fischerei oftmals die einzige Einkommensquelle.
„Als der Ärger begann, waren wir sehr geschockt, denn das ist für uns die lukrativste Zeit im Jahr“, erzählt Yossi Plug, ein Mitglied des Fischereiverbandes, der „Tageszeitung Ha´aretz“. Im Winter sei der Fischfang am ertragreichsten, die Einnahmen daraus müßten für viele für den Rest des Jahres ausreichen. In der Vergangenheit sei die Fischerei zwar immer mal wieder wegen Wasserverschmutzung verboten worden, jedoch nicht über solch einen langen Zeitraum, so Plug.
Erschwerend kommt noch hinzu, daß mehrere Strandabschnitte zur militärischen Zone erklärt wurden und deshalb auch dort der Fischfang verboten wurde. An einigen Stellen wurden Patriot-Raketenabwehrsysteme aufgestellt, für den Fall eines irakischen Angriffs.
Wie lange die Fischer von Jaffa noch auf die Genehmigung warten müssen, ist noch nicht abzusehen: „Wir testen regelmäßig die Wasserqualität, aber wann der Fischfang wieder erlaubt wird, können wir noch nicht sagen“, so Ze´ev Fish vom Gesundheitsministerium.
Der Fischereiverband will sich jetzt jedenfalls an die Abwassergesellschaft der Region wenden und diese um finanzielle Unterstützung bitten.