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Schläge für Chirurgen: Immer mehr Gewalt in Krankenhäusern

JERUSALEM (inn) – Mit Besorgnis blicken die Angestellten im israelischen Gesundheitswesen auf den massiven Anstieg der Gewalt in Israels staatlichen Krankenhäusern.

Einer am Donnerstag veröffentlichten Statistik des Gesundheitsministeriums zufolge, sind die Gewalttaten im Jahr 2001 um rund 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gab es im Jahr 2000 noch 265 gewalttätige Vorfälle, so waren es im vergangenen Jahr 432. In 285 der Fälle mußte sogar die Polizei eingreifen.

2001 wurden zudem 739 Fälle verbaler Gewalt oder Sachschäden registriert, bei denen Krankenhaus-Inventar beschädigt oder zerstört wurde. Im Vorjahr waren es 410 solcher Handlungen.

Der jüngste Vorfall ereignete sich am Mittwoch im Rambam-Krankenhaus Haifa. Der Angehörige eines Patienten, der am Herzen operiert wurde, schlug einen Chirurgen, als dieser ihm mitteilte, daß sich der Patient in ernstem Zustand befindet.

Laut einem Beschluss von Israels Gesundheitsminister Nissim Dahan und dem Minister für innere Sicherheit Uzi Landau, soll den Sicherheitsbeamten der Krankenhäuser jetzt die Befugnis erteilt werden, gewalttätige Personen auch ohne Beisein der Polizei zu verhaften.

Möglich wäre auch der 24-Stunden-Einsatz eines Polizisten in den Notaufnahmeräumen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

Wie Israels nationales Radio „Arutz Sheva“ berichtet, wurde zudem der Vorschlag unterbreitet, Personen, die einmal handgreiflich geworden sind, nur noch im Beisein eines Sicherheitsbeamten zu behandeln. Patienten die mehrmals im Krankenhaus randaliert haben, sollen keinen Anspruch mehr auf eine medizinische Behandlung in einem staatlichen Hospital haben – es sei denn sie befinden sich in Lebensgefahr.

Das Gesundheitsministerium berät nun über die verschiedenen Vorschläge.

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