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Scheich Jassin im SPIEGEL-Interview: „Juden können Staat in Europa gründen“

GAZA (inn) – Der geistliche Führer der radikal-islamischen Hamas, Scheich Ahmed Jassin, hält eine Zwei-Staaten-Lösung des Nahostkonfliktes nicht für umsetzbar. Dies wäre nur eine Übergangslösung, sagte der 64jährige in einem am Montag veröffentlichten Interview mit dem Nachrichtenmagazin „DER SPIEGEL“.

„Ziel unseres Widerstandes ist es, daß alle Palästinenser in ihrer Heimat leben können, und zwar alle Religionen gemeinsam – Muslime, Christen und Juden. Wir sind gegen einen jüdischen Apartheidstaat auf dem Boden von Palästina“, so Jassin weiter.

Auf die Frage, ob es dann für „einen jüdischen Staat keinen Platz gibt“, antwortete der Hamas-Führer: „Sie können ja einen Staat in Europa gründen“. „Die Grundlagen Israels sind nicht haltbar. Sie warfen Millionen Palästinenser aus ihren Häusern. Die Israelis wollen hier doch gar nicht gleichberechtigt mit anderen leben. Wenn sie es wollten, könnten sie das Land öffnen, damit wir zusammenleben.“

Nachgefragt, ob er gegen eine Zwei-Staaten-Lösung in den Grenzen von 1967 sei, wie sie die Palästinenserführung anstrebt, sagte Jassin: Das werde nicht funktionieren und wäre nur eine Übergangslösung.

In dem SPIEGEL-Interview sprach sich der an einen Rollstuhl gefesselte Palästinenser zudem gegen die „Genfer Initiative“ aus. „Der Plan ist noch schlimmer als Oslo, weil er das Rückkehrrecht der Flüchtlinge fallen läßt“, so Jassin.

Angesprochen auf eine Zusammenarbeit mit dem palästinensischen Premierminister Ahmed Qrea sagte Jassin: „Er ist nicht besser oder schlechter als sein Vorgänger Abu Mazen (Mahmud Abbas). Alles hängt davon ab, was er uns präsentieren wird.“

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