JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon ist am Freitag erneut operiert worden. Ein CT-Scan habe gezeigt, dass der Druck im Gehirn durch ein Blutgerinnsel gestiegen sei, gab der Direktor der Hadassa-Universitätsklinik Ein Kerem bekannt.
Zudem habe sich Scharons Blutdruck verändert, fügte Krankenhausleiter Schlomo Mor-Josef hinzu. Infolge seines schweren Schlaganfalls am Mittwochabend hat der Premierminister bereits in der Nacht zum Donnerstag zwei Notoperationen überstanden.
Nacht ohne Veränderung
Vor der computertomographischen Untersuchung hatte Mor-Josef mitgeteilt, Scharons Gesundheitszustand habe sich in der Nacht zum Freitag nicht verändert. Er werde noch mindestens bis Sonntag im künstlichen Koma bleiben.
„Die Nacht ist ohne Veränderung verlaufen“, so der Krankenhausleiter. Alle Parameter, die von den Ärzten gemessen würden, seien stabil. Der Druck im Gehirn durch die Hirnflüssigkeit sei nicht gestiegen. „Dies ist ein gutes Zeichen.“ Die Ärzte kämpften kompromisslos um Scharons Leben.
„Das logische Szenario ist, dass wir nicht einmal versuchen werden, ihn vor Sonntag aufzuwecken“, fügte Mor-Josefs Stellvertreter Schmuel Scheridan hinzu. „Dieses künstliche Koma hat eine sehr wichtige Bedeutung. Das Ziel ist es, den Bedarf an Sauerstoff für das Gehirn zu senken.“ Dadurch könne es ausruhen. „Also wird er sicher bis Sonntag im Koma bleiben, vielleicht auch darüber hinaus.“
In welchem Zustand sich der Premier befinde, würden die Ärzte erst danach erfahren, teilte Mor-Josef laut der Zeitung „Ha´aretz“ mit. „Wir können nicht wissen, was die Ergebnisse der Operationen sein werden, ob sie seine motorischen Fähigkeiten oder sein Denkvermögen beeinflusst haben. Erst wenn er aus dem künstlichen Koma erwacht, werden wir dies abschätzen können.“ Allerdings reagierten Scharons Pupillen auf Licht. „Das bedeutet, dass sein Gehirn funktioniert.“