Scharon zum Holocaust: Israel ist Schutz für Juden

JERUSALEM (inn) – Der Holocaust hat gezeigt, dass die Welt „keinen Finger gerührt hat“, um den Mord an den Juden zu stoppen, sagte Israels Premierminister Ariel Scharon am Mittwoch in seiner Rede anlässlich des Gedenkens zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz. Deshalb, so Scharon, müsse sich Israel stets selbst verteidigen.

Mit ungewöhnlich harschen Worten klagte der Premier in der Knesset, die Alliierten hätten es versäumt, die Deportation von Juden aus Ungarn zu verhindern. Als die Nazis 1944 ungarische Juden in großer Zahl nach Auschwitz brachten, hätten die Alliierten nicht die Eisenbahnlinien zerbombt. Innerhalb weniger Wochen wurden mehr als 600.000 ungarische Juden in Auschwitz umgebracht. „Der traurige und schreckliche Rückschluss daraus ist, dass sich niemand darum geschert hat, dass Juden umgebracht wurden“, so Scharon. „In der Zeit der schwersten Prüfung rührten Freunde und Wohltäter keinen Finger. Das ist die Lektion, die wir aus dem Holocaust lernen.“ Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Auch 60 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz gebe es immer noch Antisemitismus in der ganzen Welt, sagte der Premier. Das Bild des jüdischen Volkes, das sich selbst verteidigt, sei den „neuen Antisemiten“ stets ein Gräuel. „Legitime Schritte der Selbstverteidigung Israels im Kampf gegen den palästinensischen Terror, zu dem jeder souveräne Staat verpflichtet ist, um die Sicherheit seiner Bürger zu schützen, werden als aggressive ‚Nazi-Methoden‘ verschrien von denen, die Israel hassen.“

Seit seiner Gründung habe der Staat Israel sich und seine Bewohner selbst verteidigt und biete Schutz für alle Juden, so Scharon. „Wir wissen, dass wir uns nur auf uns selbst verlassen können.“ Aus diesem Grunde müsse der jüdische Staat immer stark bleiben. „Wir müssen uns immer daran erinnern, dass dies der einzige Ort in der Welt ist, an dem wir, die Juden, das Recht und die Kraft haben, uns selbst zu verteidigen. Dies werden wir nie wieder hergeben.“

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