Scharon wirbt für Trennungsplan

JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon hat die Minister aufgefordert, am Montag für seinen Rückzugsplan aus dem Gazastreifen zu stimmen. Unterdessen teilte der Vorsitzende der ultra-orthodoxen Schas-Partei mit, dass sie den Trennungsplan ablehnen werde.

Alle Kabinettsmitglieder müssten gegenüber den Entscheidungen der Regierung loyal sein, hieß es am Donnerstag aus der Umgebung von Scharon. Eine Ablehnung, Enthaltung oder Abwesenheit während der Abstimmung werde als Bruch der kollektiven Verantwortung innerhalb der Regierung gewertet. „Aufständische“ in Scharons Likud-Block sagten als Reaktion, dass sie sich nicht vor der Entlassung von Ministern fürchteten. Auch diese würden schließlich im Parlament bleiben.

Am Donnerstagnachmittag traf sich Scharon mit dem Schas-Vorsitzenden, Eli Jischai. Anschließend gab dieser bekannt, dass die Mitglieder seiner Partei nicht für den Räumungsplan stimmen würden.

Scharon hatte gehofft, durch das Treffen mit Jischai in der Knesset eine deutliche Mehrheit für die Abstimmung zu erhalten. Zudem versuchten seine Helfer, die ultra-orthodoxe Partei des Vereinigten Torah-Judentums auf ihre Seite zu bringen. Auch ohne die Stimmen der Schas rechnen Beobachter damit, dass der Plan angenommen wird. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.

Armeeangaben zufolge werden für die Umsetzung des Planes etwa 10.000 zusätzliche Reservisten benötigt. Diese sollen allerdings nicht an der Räumung von Siedlungen im Gazastreifen und im Westjordanland beteiligt werden. Ihre Aufgabe werde es vielmehr sein, Soldaten zu ersetzen, die dafür von anderen Posten abgezogen werden.

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