JERUSALEM (inn) – Der Ablauf des Räumungsplanes aller israelischen Siedlungen im Gazastreifen soll wie geplant eingehalten werden. Das hat Israels Premierminister Ariel Scharon am Dienstag in einer Sondersitzung mit verantwortlichen Knesset-Abgeordneten in Jerusalem betont.
Die israelische Regierung garantiere zudem, für jeden Siedler eine geeignete Lösung seines Umzuges aus dem Gazastreifen in eine andere israelische Ortschaft zu finden. „Siedler können auch als Gruppe oder Gemeinde geschlossen an einen neuen Ort ziehen“, so Scharon. Der Premierminister entgegnete damit wiederholt aufkommenden Berichten, nach denen der Räumungsplan nicht wie geplant durchgeführt werde. „Denen, die meinen, dieser Plan wird nicht verwirklicht, sage ich zum tausendsten Mal: der Plan wird im Rahmen unseres Zeitplanes durchgeführt, wie dies auch die Regierung entschieden hat.“
Gleichzeitig warnte Scharon vor gewaltsamen Ausschreitungen gegen den Räumungsplan. Es sei jedem gestattet, gegen den Plan seiner Regierung zu demonstrieren oder diesen zu kritisieren. „Wir werden es aber nicht zulassen, dass Straßen blockiert werden oder gewaltsam gegen Polizisten vorgegangen wird. Die Armee hat von mir klare Anweisungen erhalten, diese verrückte Gewalt zu unterbinden“, so Scharon.
Wie ein Sprecher des Regierungschefs bekannt gab, seien mittlerweile für alle Siedlerfamilien aus Nord-Samaria und dem Gazastreifen vorläufige Unterkünfte geschaffen worden. Am Tag der Evakuierung stünden 1.500 vorübergehende Unterkünfte bereit, darunter 450 sogenannte „mobile Häuser“ und rund 900 Mietwohnungen.
