JERUSALEM (inn) – Premierminister Ariel Scharon hat am Sonntag bekräftigt, dass er die jüdischen Siedlungen im Westjordanland ausbauen will. Zwei Tage vor der Räumung der zwei letzten Siedlungen im nördlichen Samaria sagte Scharon, ab sofort werde sich Israel nirgendwo mehr zurückziehen.
„In den Siedlungsblöcken wird weiter gebaut werden“, sagte Scharon in Bezug auf die Siedlungen im Westjordanland wie Ma´aleh Adumim in der Nähe von Jerusalem und Ariel nahe Tel Aviv. Ma’ale Adumim werde wachsen und irgendwann an Jerusalem angeschlossen werden, so der Premier. „Der Ariel-Block wird für immer Teil Israels bleiben und territorial mit Israel verbunden bleiben.“
„Jede Regierung seit 1967 – ob rechtsgerichtet, links oder einheitlich – hat die strategische Wichtigkeit dieses Gebietes erkannt. Ich werde es bebauen,“ sagte Scharon laut einem Bericht der „Jerusalem Post“.
Der Friedensplan „Roadmap“ verlangt einen Stopp des Siedlungsbaus. Daher könnte es zu einer Konfrontation mit den Initiatoren der „Roadmap“ kommen: EU, USA, UN und Russland. Scharon betonte, dass die „Roadmap“ im ersten Punkt verlange, dass die Palästinenser den Terror beenden. „Um mit der ‚Roadmap‘ fortzufahren, müssen der Terrorismus und die Gewalt gestoppt werden, die Terror-Organisationen müssen zerschlagen, deren Waffen eingesammelt und Reformen durchgeführt werden.“
Auf Berichte vom Sonntag, nach denen einige Bewohner der evakuierten Siedlung Netzarim nach Ariel gezogen seien, sagte Scharon, er habe keine Sorge, das dies die Bitte Israels um 2,2 Milliarden US-Dollar von den Amerikanern gefährden könne. Dieses Geld ist für die Entwicklung der Regionen Negev und Galiläa gedacht. „Wir ziehen uns nirgendwo mehr zurück; die Leute können ziehen, wohin sie wollen“, so der Premier.
Scharon griff zudem die jugendlichen Rückzugsgegner an, die in den vergangenen Tagen zu Hunderten in den Siedlungen gegenüber den Sicherheitskräften gewaltsamen Widerstand geleistet hatten. Der Premier sprach von „Hooliganismus“, der nahe an der Kriminalität sei.