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Scharon und Netanjahu kämpfen um Likud-Vorsitz

JERUSALEM (inn) – Der Kampf um den Vorsitz der Likud-Partei beginnt: der ehemalige israelische Finanzminister Benjamin Netanjahu will am heutigen Dienstag seine Kandidatur zur Wahl zum Parteivorsitz bekannt geben. Premierminister Ariel Scharon nannte seinen Herausforderer einen „Mann mit schwachen Nerven“, unfähig zur Führerschaft.

Netanjahu hatte am 7. August sein Amt als Finanzminister aus Protest gegen den Rückzug aus Gaza und dem nördlichen Samaria niedergelegt. Am Dienstag will er gegen 14 Uhr auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv seine Kandidatur zur Wahl des Likud-Vorsitzes bekannt geben. Zahlreiche so genannte „Likud-Rebellen“, die ebenfalls gegen den Rückzugsplan waren, haben Netanjahu ihre Unterstützung zugesagt.

Amtsinhaber Scharon sagte am Montagabend in einem Fernsehinterview, Netanjahu sei „unfähig zur Führerschaft“. Er könne „schlecht mit Druck umgehen“ und gerate „schnell in Panik“. Der Premier sagte weiter: „Israel ist ein besonderes Land. Unsere Probleme sind komplexer als die anderer Länder. Um dieses Land zu führen, muss man ein gutes Urteilsvermögen und Nerven aus Stahl haben.“

Auf die Kritik Netanjahus, Scharons Rückzugsplan bringe mehr Terror, antwortete Scharon: „Man kann nicht jeden Tag Angst säen und in Panik geraten. Israel ist ein kleines, aber gut gerüstetes und starkes Land, mit einer guten Armee und der Fähigkeit, sich zu verteidigen.“ Man dürfe das Volk nicht ängstigen, nur um Wahlen zu gewinnen, so Scharon.

In einer Antwort auf die Rede Scharons hieß es aus dem Büro Netanjahus: „Scharon hat in seiner Hysterie vergessen, dass er selbst Netanjahu gebeten hatte, die israelische Wirtschaft zu retten; dass er ihn als Minister haben wollte, und dass er selbst Netanjahus Erfolg als Premierminister gelobt hat, weil er den Terror eindämmen konnte und beim Wye-Abkommen Druck ausgeübt hatte.“

Das Likud Zentralkomitee wird sich voraussichtlich am 26. September treffen. Den Wahltermin für den Parteivorsitz wird es wahrscheinlich auf den 22. November legen.

Umfragen unter den Likud-Mitgliedern haben ergeben, dass Netanjahu gute Chancen hat, Scharon zu besiegen.

Wie der Nachrichtendienst „Arutz Scheva“ berichtet, hat Verteidigungsminister Schaul Mofas am Montag angekündigt, ebenfalls für das Amt es Parteivorsitzes kandidieren zu wollen, wenn Scharon seine Kandidatur zurückziehen sollte. Andere Konkurrenten werden die Likudniks Usi Landau, Manhigut Jehudit und Mosche Feiglin sein.

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