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Scharon trifft Putin

MOSKAU (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon hat sich am Montag in Moskau mit dem russischen Präsidenten Vladimir Putin getroffen. Dabei bekräftigte er seine Hoffnung, die Palästinenserführung werde bald gegen den Terror und die strenge Kontrolle durch PLO-Chef Jasser Arafat vorgehen.

Sobald es wieder ehrliche Absichten seitens der Palästinenserführung gebe, die „Roadmap“ zu verwirklichen, werde Israel als Verhandlungspartner zur Verfügung stehen, so Scharon.

Putin verwies auf das Ergebnis einer Umfrage, nach der 59 Prozent der Europäer in Israel eine „Bedrohung für den Frieden“ sähen. „Wir verfolgen sehr genau, wie es unseren ehemaligen Mitbürgern nach der Übersiedelung nach Israel ergeht“, fügte Putin hinzu. Die Russen seien vom gewachsenen Terror betroffen. Etwa ein Sechstel der israelischen Bevölkerung stammt aus der ehemaligen Sowjetunion. Rußland wolle alles tun, um das Blutvergießen zu beenden und sei bereit, weiterhin eine aktive Rolle bei den Friedensbemühungen im Nahen Osten zu übernehmen.

Putin kündigte an, daß es bei den Ausstellungen zum 66. Jahrestag des Sieges über die Nazi-Herrschaft in Deutschland eine eigene Abteilung zum Holocaust geben werde, die danach zu einem Museum werde. Er erinnerte an seinen eigenen Besuch der Holocaust-Gedächtnisstätte Jad Vaschem in Jerusalem und teilte mit, daß das Museum für Ethnographie in Sankt Petersburg bald einen eigenen Trakt zur Geschichte des russischen Judentums ins Leben rufen werde.

Scharon wies darauf hin, daß der Terror-Krieg gegen Israel eine Welle des Antisemitismus‘ mit sich gebracht habe. Es scheine, als habe der traditionelle Hass gegen Juden eine Form des modernen kollektiven Hasses gegen Israel angenommen. „Anschuldigungen, die früher gegenüber Juden gemacht wurden, treffen heute Israel. Begleitet wird dies von Anschlägen auf Synagogen und andere jüdische Einrichtungen“, sagte Scharon.
Die weltweite Reaktion auf die antisemitische Rede des kürzlich abgelösten Premierministers Malaysias sei in Scharons Augen „zu sanft“ ausgefallen. „Wir hoffen, die Staatschefs dieser Welt werden sie einstimmig verurteilen“, so Scharon.

Damit ein „echter Frieden“ erreicht werden kann, müssen „schmerzhafte Zugeständnisse“ gemacht werden. „Zusammen (mit den Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde) werden wir unseren beiden Völkern Frieden und Ruhe bringen können“, sagte Scharon. Die Regierung werde jedoch nichts tun, was die Sicherheit Israels und seiner Bürger gefährde.
Man beginne, Kontakte zu Regierungsmitgliedern um Premierminister Ahmed Qrea (Abu Ala) zu knüpfen, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Frieden zu erreichen. Laut palästinensischen Quellen hatten bereits am Sonntag Gespräche den Weg für ein Treffen zwischen Qrea, Scharon und Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas geebnet.

Es war das dritte Treffen zwischen den beiden Staatschefs seit Scharons Wahl zum Premierminister vor fast drei Jahren.

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