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Scharon: Terror in London und Israel unterschiedlich

JERUSALEM (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon hat dem britischen Botschafter in Israel angesichts der Terroranschläge vom Donnerstag sein Beileid für das britische Volk ausgesprochen. Zugleich ermahnte er die Vertreter Israels, die Anschläge nicht in Zusammenhang mit dem Terror in Israel zu bringen.

In einem Telefongespräch mit dem britischen Botschafter in Israel, Simon McDonald, bat Scharon darum, der britischen Regierung sein Beileid mitzuteilen. Er und seine Regierung in Jerusalem seien geschockt von den Nachrichten aus London. Israel stehe in diesem Moment voller Solidarität hinter dem britischen Volk und fühle seinen Schmerz mit, so Scharon. Die Welt müsse vereint gegen Terrorismus vorgehen, dessen Ziel es ist, unschuldige Menschen zu treffen, fügte er hinzu.

Aus dem Büro des Premiers erging derweil eine Anweisung an alle israelischen Vertreter, ausländischen Medien keine Interviews zu den Anschlägen von London zu geben. Laut einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ sollten sie gegenüber der internationalen Presse folgende Ansicht vertreten: „Diese Dinge haben nichts mit Israel zu tun. Dabei geht es um internationalen Terrorismus in Großbritannien, und deshalb sollten wir uns still verhalten.“

Nach den Anschlägen in den USA am 11. September 2001 hatte Israel gegenüber internationalen Fernsehteams Stellungnahmen abgegeben, die den internationalen Terror mit dem in Israel verglichen. Israels Außenminister Silvan Schalom und Finanzminister Benjamin Netanhaju sagten am Donnerstag ähnliches, allerdings nur gegenüber israelischen Medien.

Ein Regierungsvertreter erklärte, dies geschehe aufgrund der Spekulationen, die kurz nach den Anschlägen in London kursierten. Ein Bericht der Nachrichtenagentur „Associated Press“ hatte kurz nach den Anschlägen behauptet, Israel habe vor den Angriffen detaillierte Warnungen erhalten. Das israelische Außenministerium und die israelische Botschaft dementierten diese Meldung. „Wenn wir vorher etwas gewusst hätten, dann wäre unsere Wirtschaftskonferenz rechtzeitig abgesagt worden“, sagte Israels Botschafter Zvi Hefetz in London. „Aber wir wurden erst eine halbe Stunde nach dem Anschlag auf die Liverpool-U-Bahnstation evakuiert. Unsere Konferenz fand ganz in der Nähe statt.“

Die Beziehungen zwischen Israel und Großbritannien würden durch die Anschläge nicht beeinflusst, sagte Hefetz am Donnerstag in einem Fernsehinterview. „Großbritannien hat den Kampf gegen den Terrorismus stets unterstützt“, so Hefetz, „es hat uns immer verstanden und unsere politischen Bedürfnisse unterstützt.“

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