Scharon: „Sinai-Anschläge waren gegen Israel gerichtet“

JERUSALEM (Inn) – Die Terror-Anschläge von Donnerstagnacht richteten sich gegen Israel, auch wenn sie auf ägyptischem Boden durchgeführt wurden, sagte am Sonntag Premierminister Ariel Scharon. Sozialminister Sevulun Orlev stellte inzwischen die Entschädigungszahlungen an die Opfer in Frage, da diese trotz vorheriger Terror-Warnungen nach Ägypten gereist seien.

„Auch wenn die Terror-Anschläge in Ägypten stattfanden, hatten sie israelische Bürger zum Ziel“, sagte Scharon laut der „Jerusalem Post“ und fügte hinzu: „Die Reaktionen der palästinensischen Führung untermauern diese Ansicht sogar noch“. Der Premier dankte zudem dem ägyptischen Präsidenten für die Zusammenarbeit zwischen Israel und Ägypten. Sein Dank ging auch an die zahlreichen freiwilligen Helfer am Anschlagsort.

Die Anschläge vom Sinai hätten Israels Kampf gegen den Terrorismus in keinster Weise beeinflusst, sagte Ehud Olmert, Minister für Industrie, Handel und Arbeit. Israel bleibe in Alarmbereitschaft. Der Inlandsgeheimdienst Schin Beit betonte, die Anschläge von Taba seien nicht die erwarteten Terror-Akte, deretwegen das Außenministerium Reisewarnungen ausgesprochen hatte. Es habe vielmehr konkrete Hinweise darauf gegeben, dass palästinensische Terror-Organisationen von Gaza aus auf ägyptisches Gebiet eindringen und Anschläge gegen Israelis durchführen wollten. Diese Anschläge seien weiterhin möglich.

Weil die Opfer diese Reisewarnungen nicht beachtet hätten, verdienten sie eigentlich keine Entschädigungszahlungen, meinte Minister Orlev am Sonntag in einer Kabinettssitzung. „Warum sollten wir Menschen für ihren Mangel an Disziplin belohnen? Sie waren verantwortungslos und gingen freiwillig an den Ort, für den der Staat einen Terror-Alarm ausgesprochen hatte.“ Die Opfer und ihre Familien bekämen alle Entschädigungen und Gelder, die ihnen per Gesetz zustünden, so Orlev, doch sollte man derartige Zahlungen zukünftig überdenken. „Es ist absurd: Wir stecken all unser Geld in die Sicherheitsdienste, und wenn diese uns Informationen geben, ignorieren wir sie.“

Der ägyptische Botschafter in Israel, Tarek al-Kumi, betonte, die Sinai-Anschläge würden das Verhältnis zwischen Israel und Ägypten in keinster Weise stören. Israelische Touristen seien im Sinai willkommen, und Ägypten werde alles Notwendige für deren Sicherheit tun.

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