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Scharon lobt französischen Kampf gegen Antisemitismus

JERUSALEM / PARIS (inn) – Israels Premier Ariel Scharon hat den Kampf der französischen Regierung gegen den Antisemitismus gelobt. Für den kommenden Dienstag ist Scharons erste Frankreich-Reise seit seiner Wahl im Jahr 2001 geplant.

„Ich habe viel Wertschätzung für das Vorgehen Frankreichs gegen den Antisemitismus“, sagte der Premier gegenüber der französischen Zeitung „Le Figaro“. „Ich will den französischen Behörden und Präsident (Jacques) Chirac danken. Wir sind beunruhigt, weil sich der Antisemitismus in Europa ausbreitet. Das Vorgehen der französischen Regierung kann hier als Modell und Beispiel für andere europäische Regierungen dienen. Der Antisemitismus hat heute, über seine traditionelle Form hinaus, ein anderes Gesicht. Er wird ein sehr harter Anti-Israelismus.“

Vor einem Jahr hatte Scharon die französischen Juden aufgefordert, wegen des wachsenden Antisemitismus nach Israel auszuwandern – dies hatte die Beziehungen zwischen den beiden Staaten vorübergehend getrübt. Hierzu erklärte er gegenüber „Le Figaro“: „Die Politik meiner Regierung ist es, möglichst viele Juden nach Israel zu holen. Das ist sehr wichtig für unser Land. Es ist unser Ziel, in den nächsten 15 Jahren eine Million Juden nach Israel kommen zu lassen – aus der ganzen Welt, einschließlich Frankreich.“

„PA-Abkommen mit Terrorgruppen war Fehler“

Scharon wiederholte in dem Interview seine Aufforderung an die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), den Kampf gegen den Terror aufzunehmen. Auf die Frage, ob der PA-Vorsitzende Mahmud Abbas dies nicht tue, entgegnete der Premier, Abbas habe „einen schweren Fehler begangen, als er ein Abkommen mit den Terror-Organisationen unterzeichnete. Dieses Abkommen legt fest, dass er nicht gegen sie vorgehen darf und er ihnen eine Rolle im politischen Leben zuschreibt“.

„Hebron ist heilige Stadt“

Im Zusammenhang mit dem geplanten Rückzug aus dem Gazastreifen und Nordsamaria betonte Scharon, dass die Lage in Städten wie Hebron anders sei: „Was Hebron angeht – das ist eine der heiligen Städte des Judentums… Welches andere Volk verfügt über eine Stätte, an der seine Urahnen bestattet sind, wie das Grab der Patriarchen, wo Abraham, Sara, Jakob, Isaak, Rebekka und Lea begraben sind?“

Hebräische Bibel immer im Gepäck

Auf die Frage, ob er, wie der frühere Premier Jitzhak Rabin, die Bibel als „keine geographische Landkarte“ sehe, antwortete Scharon: „Die Bibel ist stärker als alle politischen Landkarten. Damit Sie dies verstehen, hier (auf dem Schreibtisch) ist eine Bibel. Ich habe sie immer bei mir. Ich erzähle Ihnen eine Anekdote. Vor einigen Jahren, ich war damals Außenminister, bin ich in den Vatikan gefahren, um Papst Johannes Paul II. zum Anlass des Jahres 2000 einzuladen. Er sagte mir, dass das Land Israel für Juden, Christen und Moslems heilig sei. Aber er fügte hinzu, dass es nur den Juden verheißen worden sei. Ich persönlich bin zu schmerzhaften Kompromissen bereit, aber für einen aufrichtigen und wahren Frieden.“

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