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Scharon: „Israelische Armee die moralischste der Welt“

JERUSALEM (inn) – Premierminister Ariel Scharon hat die israelische Armee als die moralischste der Welt bezeichnet. Er reagierte damit auf Anschuldigungen gegen die Armee in den vergangenen Tagen, nach denen Soldaten einen unbewaffneten Palästinenser getötet und andere als menschliche Schutzschilde benutzt hatten.

Die Soldaten der israelischen Armee hätten den höchsten moralischen Standard von allen militärischen Organisationen, die er kenne, sagte Scharon am Mittwoch vor Journalisten in Jerusalem. Angesichts der Berichte über angeblich unmoralisches Verhalten von Soldaten rief er die Öffentlichkeit dazu auf, „nicht verwirrt oder hysterisch zu werden“. Er erklärte: „Die Soldaten kämpfen Tag und Nacht einen sehr schwierigen Kampf gegen die niederträchtigsten Mörder. Man sollte ihre Arbeit mehr würdigen“, auch wenn es Schwachstellen gebe. „Wir müssen die Schwierigkeiten verstehen, mit denen es die Armee zu tun hat“, fügte Scharon hinzu.

Der Premier hoffe zudem, dass die Armee die Vorfälle der vergangenen Tage vollständig aufkläre. „Ich kenne keine andere Armee, die moralischer ist als die israelische.
Sie genießt mein vollstes Vertrauen“. Dies berichtet die Tageszeitung „Ma´ariv“.

In den vergangenen Tagen sorgten mitunter zwei Vorfälle für Protest gegenüber der israelischen Armee.

Bei einem Einsatz der Marine und des Inlandsgeheimdienstes Schin Beit kam am Freitagmorgen der 25-jährige Mahmud Abed al-Rahman Kmeil ums Leben. Die Soldaten lieferten sich mit den Terroristen der Gruppe Islamischer Dschihad in Raba´a nahe Dschenin einen Schusswechsel. Die Menschenrechtsorganisation „B’Tselem“ beschuldigte die Soldaten, Kmeil erschossen zu haben, obwohl dieser bereits verletzt und unbewaffnet auf dem Boden gelegen habe. Sie gründet ihre Stellungnahme auf dem Bericht zweier palästinensischer Augenzeugen.

General Mosche Kaplinsky, der den Fall untersuchte, sagte, er habe keine unmoralische Handlung feststellen können. Die Soldaten hätten zweifelsohne eine ethische Grenze erreicht, doch sie hätten sie nicht überschritten, so Kaplinsky. Er erinnerte zudem daran, dass die Operation gegen einen brutalen Terroristen gerichtet gewesen sei, der viele Israelis getötet und weitere Angriffe geplant habe. Die Soldaten hätten sich in einer Situation befunden, in der es um Leben oder Tod ging, und da sei es erlaubt, sich zu wehren. Viele Menschen vergäßen, so der General, dass die Soldaten dabei innerhalb weniger Sekunden wichtige Entscheidungen treffen müssten.

Bei einem anderen Vorfall in der vergangenen Woche hatten israelische Reserve-Offiziere Palästinenser im Westjordanland offenbar als menschliche Schutzschilde benutzt, obwohl der Oberste Gerichtshof diese Taktik verboten hat. Die Soldaten sagten, sie seien darüber nicht aufgeklärt worden. Sie berichteten, sie hätten die Begleiter der gesuchten Personen mitgenommen, als sie das Gebiet untersuchten, offenbar, um sich vor Schüssen aus dem Hinterhalt zu schützen.

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