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Scharon: israelische Araber sollen sich als Teil Israels sehen

PETAH TIKVA (inn) – Israels Premierminister Ariel Scharon hat am Dienstag die arabischen Bewohner Israels dazu aufgerufen, sich als Teil des Staates Israel zu sehen, statt darauf zu hoffen, eines Tages Teil eines palästinensischen Staates zu werden. Er glaube an die friedliche Koexistenz von Arabern und Juden, so Scharon.

In einer Ansprache zu einem gemeinschaftlichen Projekt der benachbarten Orte Kafr Kasim und Rosch Ha’Ajin bei Petah Tikva betonte Scharon seine Ablehnung gegenüber der Idee, die Grenzen Israels so zu verschieben, dass arabische Ortschaften später zu einem Palästinenserstaat gehören könnten. Laut „Jerusalem Post“ sei Scharon zudem gegen einen Austausch der Bevölkerung, bei der Israel große Siedlungsblöcke annektieren und im Gegenzug arabische Orte an die palästinensischen Gebiete anbinden würde.

„Ich glaube an die jüdische und arabische Koexistenz“, sagte Scharon. „Wir sind vom Schicksal dazu bestimmt, zusammenzuleben, und daher ist es gut, eine Atmosphäre der Kooperation und Freundschaft zu schaffen, so dass wir freundlich nebeneinander leben können“, fügte er hinzu.

Ein Vertrauter Scharons sagte, der Premier habe das Beispiel der arabischen Ortschaft Kafr Kasim gewählt, weil die Bürger besorgt sind, eines Tages nicht mehr in einem Teil Israels aufzuwachen, sondern in einem palästinensischen Staat. „Die arabische Bevölkerung muss sich selbst sehen als einen unzertrennlichen Teil der israelischen Bevölkerung. Ideen der Teilung müssen wir vergessen“. Er meint, eine Verbesserung der diplomatischen Atmosphäre würde die Beziehung zwischen Juden und Arabern verbessern, die seit etwa 41 Monaten von Gewalt geprägt ist.

Währenddessen äußerte sich Außenminister Silvan Schalom kritisch zu dem Plan, internationale Streitkräfte nach Israel zu senden, falls Israel einen einseitigen Rückzug aus den Palästinensergebieten vornehmen sollte. „Das würde unter allen Umständen eine Internationalisierung des Konflikts bedeuten, was ich völlig ablehne.“ Schaloms Ansicht nach versuchten die Palästinenser seit einiger Zeit, den Konflikt zu internationalisieren, „etwa indem sie das Thema Sicherheitszaun vor den Internationalen Gerichtshof von Den Haag bringen“. „Doch“, so Schalom weiter, „wir können nur dann Probleme lösen, wenn wir direkt miteinander verhandeln, zusammenarbeiten und uns einigen“.

Aus Diplomatenkreisen hieß es, Schaloms Kommentar komme angesichts einer Friedensinitiative, die Saudi Arabien Ende März in Tunis vorstellen wolle. Der Plan, welcher der Arabischen Liga vorgelegt werden soll, sehe unter anderem internationale Streitkräfte in Israel vor. Außerdem hätten sich einige europäische Staaten mit dieser Idee bereits angefreundet.

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