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Scharon im „Welt“-Interview: „Friede hängt von Palästinensern ab“

BERLIN/JERUSALEM (inn) – Sobald ein ernstzunehmender palästinensischer Premierminister auftritt, der sich wirklich um eine Beendigung des Terrors bemüht, wird es Frieden geben. Diese Ansicht vertrat Israels Regierungschef Ariel Scharon im Gespräch mit der Tageszeitung „Die Welt“.

Falls der Terror allerdings weitergehe, sei die Errichtung eines unabhängigen Palästinenserstaates nicht möglich, so Scharon. Wenn jedoch „ein verrückt gewordener Palästinenser um sich schießt, die palästinensische Regierung aber hundertprozentige Anstrengungen unternimmt, werden wir dies berücksichtigen.“

Was ist mit hundertprozentigen Anstrengungen gemeint? „Erstens, die Terroristen werden verhaftet, verhört, bestraft. Zweitens, palästinensische Terrororganisationen werden aufgelöst, dazu gehören der Islamische Dschihad, Hamas, die Volksfront, die Demokratische Front und all jene Gruppen, die in den Terror verstrickt sind.“

Hinzu kommen drei weitere Punkte: „Drittens, ihre Waffen werden eingezogen und einer dritten Partei ausgehändigt – das können nur die USA sein. Viertens, die Palästinenser müssen ernsthafte Maßnahmen ergreifen, um den Terror zu stoppen. Fünftens, es müssen Bemühungen erkennbar sein, die Menschen zum Frieden zu erziehen. Beherzigen die Palästinenser diese Punkte und es gibt trotzdem einen Terrorangriff, werden wir das berücksichtigen. Beherzigen sie diese Punkte nicht, wird jeder Terroranschlag ein Terroranschlag sein“, betont Scharon.

Eine Hoffnung, daß die Palästinenser sich in Zukunft mehr in dieser Richtung bemühen werden, wird der Premier nur auf Leistung gründen: „Versprechungen nehmen wir nicht mehr ernst. Und auch schriftliche Vereinbarungen sind kein echter Schritt vorwärts.“

Als Grundlage für die guten Beziehungen zwischen Israel und den USA sieht Scharon, „daß wir uns nie mit dem Terror abfinden werden und ihn als größte Gefahr für die freie Welt betrachten“. Deshalb will der Likud-Politiker auch keine Kompromisse eingehen, wenn es um die Sicherheit der israelischen Bürger geht. „Man muß daran erinnern, daß Israel ein sehr kleines Land ist. Es ist der einzige Ort, an dem die Juden das Recht und die Fähigkeit haben, sich selbst zu verteidigen. Und es ist meine Pflicht und meine Verantwortung, dafür zu sorgen, daß wir uns auf keine falschen Kompromisse einlassen“, sagte Scharon der „Welt“.

US-Präsident George W. Bush habe die Gefahren des Terrors in seiner lokalen, regionalen und lokalen Ausprägung verstanden, so der israelische Regierungschef. „Ich glaube, er versteht sehr wohl, daß man dem Terror keine Zugeständnisse machen darf. Wenn wir unser Leben schützen und unsere Werte verteidigen wollen, müssen wir den Terrorismus bekämpfen. Hierin hat Bush Entschlossenheit und Führungskraft bewiesen.“

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