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Scharon: „Französische Juden sollten nach Israel einwandern“

JERUSALEM/PARIS (inn) – Der israelische Premierminister Ariel Scharon hat die Juden in Frankreich am Sonntag dazu aufgerufen, wegen des wachsenden Antisemitismus nach Israel auszuwandern. Damit erregte er den Unmut der französischen Regierung.

In Frankreich breite sich derzeit „Antisemitismus in einer der wildesten Formen“ aus, sagte Scharon vor Vertretern amerikanischer Juden. „Etwa zehn Prozent der Bevölkerung in Frankreich sind muslimisch, und außer dem Antisemitismus, den es immer in Europa gab, existiert eine andere Form des Antisemitismus, die auf Anti-Israelismus und auf billiger Propaganda basiert.“

Zwar ergreife die französische Regierung ernsthafte Schritte gegen die Erscheinung. Doch „wenn ich gebeten würde, unseren Brüdern in Frankreich einen Rat zu geben, würde ich ihnen eine Sache sagen: wandert möglichst schnell nach Israel aus“, so Scharon. „Das sage ich den Juden in aller Welt – ihr müsst sofort kommen und hier eure Häuser finden.“

Anschließend bat die Regierung in Paris Israel um eine Erklärung. Wie die französische Zeitung „Le Figaro“ berichtet, bezeichnete ein Sprecher des Außenministeriums Scharons Äußerungen als „inakzeptabel“. Dieses habe sich in der Angelegenheit sofort an die israelische Regierung gewandt.

Auch Vertreter jüdischer Organisationen kritisierten Scharon. Haim Korsia, ein Sprecher des Oberrabbiners, sagte, es gebe keine Auswanderungsabsichten: „Wir sind ein Teil der Seele dieses Landes. Juden von Frankreich, das hat nichts zu sagen, es gibt französische Bürger, die Juden sind, wie andere eine andere Religion haben.“

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