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Scharon erleidet Hirnschlag

JERUSALEM (inn) – Auf dem Heimweg von seinem Büro hat Israels Premierminister Ariel Scharon am Sonntagabend einen leichten Hirnschlag erlitten. Sein Zustand wird von behandelnden Ärzten als stabil beschrieben. Allerdings werde der Regierungschef über Nacht im Krankenhaus bleiben müssen.

Nach einem langen Arbeitstag und einem Treffen mit Schimon Peres habe Scharon auf der Autobahn Jerusalem-Tel Aviv seinem Sohn Gilad am Telefon erklärt, er fühle sich nicht wohl. Die Fahrzeugkolonne des Regierungschefs habe daraufhin sofort eine Kehrtwendung auf der Autobahn vollzogen und sei auf schnellstem Wege in die Hadassa-Universitätsklinik von Ein Kerem gefahren.

Um 20.00 Uhr Ortszeit wurde Ariel Scharon auf einer Trage in den OP getragen, nachdem er kurz das Bewusstsein verloren haben soll. Eine Stunde später erklärten Ärzte, sein Zustand sei „stabil“, er sei bei Bewusstsein, guten Mutes und habe keine motorischen Probleme. Allerdings bestehe der Verdacht auf ein Blutgerinnsel. Deshalb müssten die Untersuchungen fortgesetzt werden und der 77-Jährige im Krankenhaus bleiben. Dass er so schnell ins Krankenhaus gelangt sei, bezeichneten die Ärzte als „großes Glück“.

Der Zustand des israelischen Regierungschefs, dessen Gesundheitszustand in letzter Zeit generell als „gut“ bezeichnet wurde, wenngleich er an Übergewicht leidet und nicht gerade als sportlich gilt, erfuhr unmittelbar ein weltweites Medieninteresse. Scharons Stellvertreter, Finanzminister Ehud Olmert, übernimmt laut Gesetz automatisch die Amtsgeschäfte, wenn der Premierminister nicht in der Lage ist, seine Aufgaben zu erfüllen. Allerdings besteht nach Aussage des Kabinettssekretärs Israel Maimon momentan kein Anlass, dass der Finanzminister die Leitung der Regierung übernimmt.

Scharon erleidet den Hirnschlag in einer sich zuspitzenden Sicherheitslage. In den 48 Stunden zuvor wurde in den südlichen Hebronbergen ein 35-Jähriger Vater von fünf Kindern erschossen, eine Autobombe an der Tunnelstraße zwischen dem Jerusalemer Stadtteil Gilo und dem Gusch Etzion gefunden und westlich von Ramalla ein israelisches Auto beschossen. Vor allem aber erreichten palästinensische Kassam-Raketen, die vom Gebiet der im nördlichen Gazastreifen geräumten Siedlung Dugit abgeschossen wurden, eine gefährliche Nähe zum Rotenberg-Kraftwerk und den Öllageranlagen südlich von Aschkelon.

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