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Schalit-Kundgebung: Demonstranten blockieren Grenzübergang

GAZA (inn) - Mehr als 3.000 Menschen haben sich am Sonntag nahe des Überganges Kerem Schalom an der Grenze zum Gazastreifen versammelt und für die Freilassung des entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit demonstriert. Zuvor hatte Verteidigungsminister Ehud Barak vor solchen Kundgebungen gewarnt, da sie den von der Hamas geforderten Preis für eine Freilassung in die Höhe treiben könnten.

Während der Kundgebung versuchte ein Teil der Demonstranten, Warenlieferungen für die Palästinenser zu verhindern. Die Gruppe blockierte die Zufahrt zum Grenzübergang mit Sitzblockaden und setzte Autoreifen in Brand. Nach mehreren Stunden gaben die Demonstranten jedoch den Weg frei.

Barak sorgt für Unmut

Vor der Veranstaltung hatte Verteidigungsminister Barak mit Äußerungen für Unmut unter Teilen der Bevölkerung gesorgt. Er hatte vor solchen Kundgebungen gewarnt, da sie möglicherweise die Hamas dazu ermutigten, den Preis für Schalits Freilassung zu erhöhen. Nachdem Kritik an den Aussagen aus Armeekreisen und von Seiten der Bevölkerung laut wurde, betonte Barak noch am Sonntag, dass er die Demonstranten verstehe. Er sei ständig mit dem Fall Schalit beschäftigt, die Angelegenheit bereite ihm schlaflose Nächte.

Nach den Äußerungen Baraks kündigten Demonstranten für Montagnachmittag eine Kundgebung vor dem Haus des Verteidigungsministers in Tel Aviv an. Unter anderem soll ein Käfig aufgestellt werden, in den sich einige Teilnehmer symbolisch sperren lassen wollen.

Hamas: „Druck hilft nicht“

Unterdessen reagierte die radikal-islamische Hamas mit Ablehnung auf die Demonstrationen. Diese nützten nichts, ließ Sami Abu Suhri, ein Sprecher der Gruppe, laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ mitteilen. „Schalit wird nur freigelassen, wenn die Besatzer die Häftlinge entlässt, die die Hamas fordert. Schalits Familie weiß sehr gut, dass die Feindesregierung verantwortlich dafür ist, dass sich eine Einigung über ein Abkommen verzögert“, so Abu Suhri. In der Angelegenheit helfe kein Druck, dieser verkompliziere die Dinge lediglich, sagte der Hamas-Sprecher weiter. Er betonte zudem, dass lediglich seine Organisation das Recht habe, die Namen der Freizulassenden zu bestimmen.

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