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Saudi-Arabien wird Mitglied in UN-Kommission für Frauenrechte

Saudi-Arabien soll für vier Jahre der UN-Kommission für Frauenrechte angehören. In dem islamischen Land werden Frauen zahlreiche Rechte vorenthalten.
Die Vereinten Nationen haben Saudi-Arabien in die UN-Kommission für Frauenrechte berufen

NEW YORK / RIAD (inn) – Saudi-Arabien wurde in die UN-Frauenrechtskommission gewählt. Gleichzeitig ist das islamische Land weltweit dafür bekannt, Frauen zahlreiche grundlegende Rechte vorzuenthalten. Von 2018 bis 2022 soll Saudi-Arabien dennoch dem Gremium für Frauenrechten bei den Vereinten Nationen angehören.

Wie das US-Magazin „Newsweek“ berichtet, soll Saudi-Arabien laut UN „eine dienliche Rolle in der Förderung von Frauenrechten spielen“ und dabei unter anderem die weltweiten Standards für die Gleichheit der Geschlechter und die Bemächtigung der Frau anheben.

„Brandstifter zum Feuerwehrmann gemacht“

In Saudi-Arabien dürfen Frauen fast alle wichtigen Entscheidungen nicht alleine treffen, sondern brauchen die Erlaubnis eines männlichen Vormunds. Darüber hinaus gilt in dem Land die Pflicht zur Vollverschleierung. Für die Einhaltung dieser Regeln sorgte bis 2016 die Scharia-Polizei. In dem arabischen Land dürfen Frauen zudem kein Auto fahren. Die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien ist insgesamt schwierig, etwa auch für Christen: Auf dem Weltverfolgungsindex des Hilfswerks „Open Doors“ liegt das Land auf Platz 14: „Insgesamt befindet sich der Druck auf Christen auf einem extrem hohen Niveau“, schreibt die Organisation in ihrem Bericht.

„Saudi Arabien für den Schutz der Frauenrechte zu wählen ist, als würde man einen Brandstifter zum Hauptfeuerwehrmann in der Stadt machen. Das ist absurd“, twitterte Hillel Neuer, Vorsitzender der Nichtregierungsorganisation „UN Watch“.

Die UNO-Kommission setzt sich eigentlich für die Beendigung von Diskriminierung gegenüber Frauen sowie die gleichberechtigte Beteiligung von Frauen in Politik und öffentlichen Angelegenheiten ein. Dass nun Saudi-Arabien Mitglied werden soll, liegt an einem komplizierten Wahl- und Rotationsverfahren, das allen Regionen gerecht werden will.

In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, Saudi-Arabien werde die Kommission auch leiten. Das war nicht zutreffend. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Von: jw

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