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Sand-Patronen statt Gummigeschosse

JERUSALEM (inn) – Die israelische Armee will gegen Demonstranten ab sofort Sand-Patronen statt der mitunter tödlichen Gummigeschosse einsetzen. Die Patronen haben einen Kopf aus gepresstem Sand und sollen nicht mehr durch die Haut dringen.

Die mit Gummi ummantelten Stahlpatronen, welche Polizei und Armee bisher gegen Demonstranten einsetzten, können auch tödlich sein. Gefährlich sind sie etwa, wenn sie aus naher Entfernung abgeschossen werden oder empfindliche Körperstellen wie die Augen treffen. Immer wieder sind in den vergangenen Jahrzehnten Palästinenser durch derartige Patronen umgekommen.

Wie die Armee am Sonntag mitteilte, sollen diese Geschosse nun durch Sand-Patronen ersetzt werden. Sie können von normalen Gewehren abgeschossen werden. Sie sind beim Aufprall zwar sehr schmerzhaft, aber insgesamt ungefährlicher.

Nach einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ wurden die neuartigen Patronen ursprünglich für israelische Gefängnisaufseher entworfen. Außerdem waren sie bereits im Einsatz, als Palästinenser gegen den Sicherheitszaun im Westjordanland demonstrierten.

Die Menschenrechtsgruppe „Betselem“ begrüßte die Entscheidung der Armee zum Auswechseln der Gummigeschosse. Allerdings kritisierte sie, dass die Armee lange gebraucht habe, um eine andere geeignete nicht-tödliche Waffe zu finden.

Die Armee dementierte, dass die neuen Patronen bei möglichen Zusammenstößen mit jüdischen Siedlern in den kommenden Tagen im Gazastreifen eingesetzt werden sollen.

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