BE´ER SCHEVA (inn) – Der Stadtrat der Negev-Region von Ramat Howej versucht, das Problem von verseuchtem Grundwasser in den Griff zu bekommen. Ein Bericht des Gesundheitsministeriums spricht von säurehaltigem Wasser, das die Fässer einer Sondermülldeponie angreifen könnte.
Hadassa Eden, Ingenieurin des Gesundheitsministeriums, wandte sich in einem Brief an den Stadtrat von Ramat Howej. Darin warnt er: „Der Grundwasserspiegel beim Gelände mit Sondermüll ist beträchtlich gestiegen; dieses Wasser ist hochgradig säurehaltig und gefährdet die Fässer, die dort deponiert sind.“
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, prangert auch die Direktorin der Organisation für nachhaltige Entwicklung im Negev, Bilha Givon, die Umweltschutzpolitik im Negev an: „Über Jahre hinweg versuchten die Behörden, das verseuchte Wasser sowie die Umweltverschmutzung zu senken. Die Tatsache, dass beides zunimmt, zeigt, dass es eklatante Fehler im Müllbeseitigungssystem dieses Industriegebietes gibt“, so Givon.
Das Gesundheitsministerium empfiehlt einige dringende Maßnahmen, wie etwa das Abpumpen an Bohranlagen in verschmutzten Gebieten sowie Trockenlegungen gefährdeter Gebiete. Außerdem sollten alle Fabriken der Region aufgefordert werden, die Abwasserrohre oberhalb der Erdoberfläche zu verlegen, damit man Lecks sofort erkennen kann.
Ein Sprecher Stadtrates von Ramat Howej sagte, dass das Wasser seit 1995 untersucht werde. Die Studien zeigten, „dass kein Trinkwasser verschmutzt ist. Es wurde keine Verschmutzung unterhalb von 50 Metern gemessen. Um dem Problem zu begegnen, wurden alle Stationen zur Beseitigung des öffentlichen Mülls verschoben, Mess-Stationen aufgestellt und Maßnahmen zur Verhinderung von Lecks durchgeführt.“
Vor wenigen Tagen waren über 100 Störche verendet, nachdem sie bei ihrer Zwischenlandung im Negev Wasser aus Tümpeln getrunken hatten, die mit giftigen Stoffen eines nahegelegenen Chemiebetriebs verseucht waren.