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Rund 30.000 Teilnehmer bei friedlicher Demonstration gegen Siedlungsbaustopp

JERUSALEM (inn) - Zehntausende Demonstranten haben am Mittwochabend in Jerusalem gegen den von der Regierung verhängten Siedlungsbaustopp protestiert. Israelische Medien sprachen von der größten rechtsgerichteten Protestkundgebung seit der Amtsübernahme von Premierminister Benjamin (Bibi) Netanjahu im März.

Mitorganisiert hatte die Veranstaltung der Rat der jüdischen Gemeinden in Judäa und Samaria. Er hatte rund 200 Busse organisiert, um Menschen aus dem ganzen Land nach Jerusalem zu bringen. Schätzungen des Rates zufolge nahmen etwa 30.000 Menschen an der Demonstration teil. Darunter waren viele Jugendliche und junge Erwachsene, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Die Demonstranten trugen Plakate mit sich, auf denen unter anderem zu lesen war: „Bibi, Du bist Israeli, halte zu Deinem Volk!“. Auf einem weiteren stand: „Stopp iranischen Atomwaffen, nicht unseren Häusern!“.

Knessetmitglied Danny Danon von Netanjahus Likud-Block hielt ein Schild mit einer Telefonnummer vom Weißen Haus in Washington. Er rief jeden dazu auf, US-Präsident Barack Obama anzurufen und diesen dazu aufzufordern, den Siedlungen nicht zu schaden.

Der Bürgermeister der Siedlung Ma´aleh Adumin, Benny Kaschriel, wies darauf hin, dass sämtliche Zugeständnisse Israels bisher als Schwäche gedeutet wurden und nur zu weiteren Zugeständnissen geführt hätten. „Hätten wir keine Zugeständnisse gemacht, wären wir nicht in der Situation, dass uns Obama bittet, das Bauen in Gilo einzustellen – im Herzen von Jerusalem“, so Kaschriel.

Dani Dajan, Vorsitzender des Siedlerrates, betonte, dass die Siedler sich nicht an einen Baustopp halten würden, „nicht für zehn Monate, nicht für zehn Tage, nicht für zehn Minuten und auch nicht für eine Sekunde“. „Wir werden weiterhin das Land bebauen. Wir sagen mit klarer Stimme, dass wir das zusammen mit einer jüdischen Regierung tun wollen. Aber wenn die Regierung müde ist und nicht die Kraft hat, dem Einfluss aus dem Ausland entgegenzutreten, dann werden wir es vorantreiben“, so Dajan.

Entgegen den Befürchtungen der deutschen Botschaft in Tel Aviv verlief die Demonstration ohne Zwischenfälle. Das Konsulat hatte vor der Veranstaltung erstmals in der Geschichte an alle bei ihr registrierten deutschen Staatsbürger in Israel per Email eine Reisewarnung für Jerusalem verschickt.

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