TEL AVIV (inn) – Die Befürworter des Rückzugsplanes haben eine Koalition gegründet und führen am kommenden Wochenende mehrere Veranstaltungen durch. Die Bewegung nennt sich „Zurück nach Israel“ und fordert einen Rückzug Israels aus allen Palästinensergebieten.
Dutzende Gruppen von Rückzugs-Befürwortern gehören der Koalition an, darunter „Gusch Schalom“, „Jesch Gvul“, „Adva Center“, „Mut zum Widerstand“ und die Studentengruppe für Demokratie der Universität von Tel Aviv.
Die Koalition ruft am kommenden Wochenende zu einer Kundgebung unter dem Motto
„Israels Demokratie retten durch Kampf gegen die Besatzung“ auf. Des weiteren wird es Filmvorführungen und Rock-Konzerte geben. Ihr Ziel ist es, die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass Israel alle Siedlungen von Jescha (Judäa, Samaria und dem Gazastreifen) räumen müsse.
Die Hauptveranstaltung findet am Freitag in Tel Aviv statt. Dort werden etwa der Schriftsteller David Grossman und die ehemalige Chefin der Meretz-Partei, Schulamit Aloni, sprechen. Künstler wie Hemi Rodner, Danny Litani, Habiluim, New Frequency und Aviv Gefen haben ebenfalls ihre Beteiligung zugesagt.
Am Samstag soll es Ausflüge zu den Siedlungen und in die Palästinensergebiete geben, um den Bürgern zu zeigen, warum der Rückzug notwendig sei. „Unsere Botschaft ist, dass Demokratie und die Besatzung einander ausschließen“, erklärte Arik Diamant, einer der Gründer der Koalition.
Premierminister Ariel Scharon habe erklärt, der Rückzug werde den Besitzanspruch auf Judäa und Samaria stärken, sagte Diamant. Und dagegen werde die Koalition „Zurück nach Israel“ angehen. „Was im Westjordanland geschieht, ist Besatzung, nichts anderes. Die Menschen haben das wegen des Rückzugsplanes aus den Augen verloren, aber wir weisen wieder darauf hin.“
Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, stellte die Koalition am Dienstag ein Computerspiel namens „Wild West Bank“ („Wildes Westjordanland“) für das Internet vor. Darin schlüpft der Spieler in die Rolle eines Regierungsbeamten, der die Siedlungen evakuieren muss, während die Siedler woanders wieder neue Siedlungen bauen.
Auf den Vorwurf, seine Gruppe spiele den Israel-Gegnern in die Hände, erwidert Diamant, die Arbeit der Koalition erwachse aus Liebe zu Israel, nicht aus Hass. „Zurück nach Israel“ sei aus dem Frust „über die Menschen in Orange mit ihren gewaltsamen Demonstrationen und ihren Straßenblockaden“ geboren. Seine Koalition hingegen agiere nur gewaltlos.