GAZA / JERUSALEM (inn) – Die israelische Armee steht offenbar kurz vor einem Rückzug aus dem Gazastreifen. Gespräche zwischen dem israelischen General Amos Gilad und Mohammed Dahlan, Beauftragter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) für Sicherheitsfragen im Gazastreifen, wurden am späten Montagabend von beiden Seiten als sehr positiv bezeichnet.
In den Gesprächen zwischen Israel und den Palästinensern ging es am Montag vornehmlich um die Frage, wann und wie der PA die Verantwortung für die Sicherheit in Teilen des Gazastreifens übertragen werden kann. Die palästinensischen Vertreter bewerteten die Verhandlungen als Vorläufer zur Erreichung einer „Hudna“ („Kampfpause“) der radikal-islamischen Hamas-Gruppe.
Entgegen dieser Darstellung betonte General Gilad, eine „Kampfpause“ sei eine „Gefahr für den Frieden“, könne diese radikalen palästinensischen Gruppen doch zur Aufrüstung dienen. „In diese ‚Hudna‘ sollten wir keine Hoffnung setzen, zumindest für die Hamas würde eine vorläufige Waffenruhe der inneren Stärkung dienen, um Israel dann um so heftiger anzugreifen“, sagte Gilad im israelischen Rundfunk.
Nach Angaben Dahlans sei die PA jederzeit bereit, nach einem Rückzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen die Verantwortung für die Sicherheit zu übernehmen.
Parallel zu den israelisch-palästinensischen Verhandlungen finden zudem Gespräche zwischen PA-Vertretern und Mitgliedern palästinensischer Terrorgruppen wie Hamas, Islamischer Jihad und Fatah statt. Offiziell erklärtes Ziel der PA ist es, die Terror-Organisationen zu einem vorläufigen Angriffsstopp auf Israel zu bewegen. Zumindest die Hamas lehnt bisher auch eine vorläufige Einstellung ihrer Angriffe auf Israel ab.