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Rückblick: Israel im Jahr 2003

Neuwahlen, Terror, Friedensbemühungen – Ereignisse und Entwicklungen aus Politik, Kultur und Sport – hier finden Sie einen Überblick über das Jahr 2003 in Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten.

Januar

5. Zwei palästinensische Selbstmordattentäter ermorden in Tel Aviv 23 Menschen. Hamas und Dschihad al-Islami übernehmen die Verantwortung.
16. Raumschiff „Columbia“ startet von Cape Canaveral. An Bord ist auch der erste israelische Astronaut, Ilan Ramon.
28. Wahl zur 16. Knesset: Der Likud des amtierenden Premiers Ariel Scharon gewinnt; die Arbeitspartei erleidet ihre größte Niederlage.

Februar

1. Die „Columbia“ explodiert. Alle acht Astronauten sterben.
18. Der erste Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Isser Harel, stirbt 91-jährig. Unter ihm wurde SS-Sturmbannführer Adolf Eichmann entführt.
27. Das Kabinett wird vereidigt. Silvan Schalom wird Außenminister, Schaul Mofas Verteidigungsminister, Benjamin Netanjahu Finanzminister, Joseph Lapid Justizminister und Avraham Poras Innenminister.

März

5. Hamas-Selbstmordanschlag auf Bus in Haifa fordert 15 Menschenleben.
20. Die USA greifen den Irak an, um Diktator Saddam Hussein zu stürzen. Israelis müssen Gasmasken bei sich tragen; Schutzräume in Häusern sind bereits eingerichtet.

April

24. Die Inselrepublik Kap Verde westlich von Senegal kündigt an, Israel ab sofort bei UN-Abstimmungen zu unterstützen.
30. Der Stellvertreter von PLO-Chef Jasser Arafat, Mahmud Abbas, wird zum ersten palästinensischen Premier vereidigt.

Mai

2. US-Präsident George W. Bush erklärt die Kampfhandlungen im Irak für beendet.
17. In Jerusalem treffen sich Scharon und Abbas zum ersten Mal offiziell. Ein Hamas-Mitglied sprengt sich in Hebron in die Luft und tötet zwei Israelis.
18. In einem Bus in Jerusalem tötet ein Selbstmordattentäter sechs Israelis und einen Palästinenser.
19. Eine Palästinenserin sprengt sich vor einem Einkaufszentrum in Afula in die Luft. Drei Menschen sterben. Der Dschihad al-Islami und die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden von Arafats Fatah-Partei bekennen sich.

Juni

4. Im jordanischen Aqaba vereinbaren Scharon, Abbas und Bush die „Roadmap“.
3. Uri Lupoliansky wird erster ultra-orthodoxer Bürgermeister Jerusalems. Bisher war er Stellvertreter von Ehud Olmert.
21. Lion Uris, Autor des Romans „Exodus“, stirbt 78-jährig in New York.
29. Palästinensische Terrorgruppen einigen sich mit PA auf Waffenstillstand („Hudna“). Sie wollen ihre „Militäraktionen gegen den zionistischen Feind für drei Monate“ aussetzen.
30. Palästinenser erschießt nahe Dschenin bulgarischen Fahrer eines israelischen Lkw. Splittergruppe der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden übernimmt Verantwortung.

Juli

1. Israel lässt die Fundamente der Schihab a-Din-Moschee neben der Verkündigungsbasilika in Nazareth abreißen. Die Moschee war seit 1997 Anlass für Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen. Vatikan begrüßt die Maßnahme.
3. Wegen der rund 4.000 Gebäude im Bauhaus-Stil erklärt die UNESCO Tel Aviv zum Weltkulturerbe.
7. Selbstmordanschlag auf Wohnhaus nahe Kfar Saba. Eine Israelin wird getötet. Dschihad al-Islami bekennt sich.
21. Als erster israelischer Premier besucht Scharon Indien.

August

12. Vor Einkaufszentrum in Rosch HaAin bei Tel Aviv sprengt sich ein Aktivist der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden in die Luft. Ein Israeli kommt ums Leben. Wenig später sterben bei Hamas-Selbstmordanschlag in der jüdischen Stadt Ariel in Samaria zwei Israelis.
19. Palästinenser sprengt sich in Bus in Jerusalem in die Luft und tötet 21 Menschen. Die Verantwortung übernehmen Hamas und Dschihad al-Islami.
Israel feiert 50-jähriges Bestehen der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem.
21. Armee tötet bei Luftangriff in Gaza Hamas-Führer Ismail Abu Schanab und zwei Leibwächter.
23. Juden entdecken Zerstörungen am Grab des jüdischen Führers aus biblischer Zeit, Josua Ben Nun bei Nablus/Sichem. Palästinenser hatten brennende Reifen und Mülltüten in die Grabstätte geworfen.

September

4. Im Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung überfliegt eine israelische Flugstaffel das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.
6. Abbas erklärt Rücktritt. Er konnte sich nicht gegen Arafat durchsetzen.
9. Palästinenser sprengt sich an Bushaltestelle vor Militärbasis nahe Rischon LeZion in die Luft. Acht Israelis sterben. Wenig später kommen bei einem Selbstmordattentat im Café „Hillel“ in Jerusalem sieben Israelis ums Leben. Hamas bekennt sich zu beiden Anschlägen.
10. Ahmed Qrea wird Premier in einem Notstandskabinett. Bisher war er Sprecher des Palästinensischen Legislativrats.
15. In Kolumbien entführen Rebellen eine Touristengruppe. Unter den Geiseln sind sechs Israelis. Zwei werden kurz darauf freigelassen.
21. Erster Weltmeistertitel für Israelin: Lee Korsitz gewinnt bei Segelweltmeisterschaft in Spanien Mistralsurfen.
26. Am Abend beginnt mit dem Neujahrsfest Rosch HaSchana das jüdische Jahr 5764.

Oktober

4. Aktivistin des Dschihad al-Islami sprengt sich im Restaurant „Maxim“ in Haifa in die Luft. 21 Israelis sterben.
15. Bei Anschlag auf US-Konvoi im Gazastreifen sterben drei amerikanische Diplomaten. Niemand übernimmt Verantwortung.
Solidarität mit Israel: Beim Laubhüttenfest Sukkot nehmen 4.000 Christen aus aller Welt am Jerusalem-Marsch teil.
16. Palästinenser werfen brennende Reifen in das Grab von Josef, der nach biblischer Überlieferung von den Erzvätern abstammt. Zuvor hatten Juden am Grab in Nablus gebetet. Die Stätte war bereits 2000 und 2002 fast völlig zerstört worden.

November

12. Neue palästinensische Regierung unter Premier Qrea von Arafat vereidigt. Nabil Scha´ath wird Außenminister, Salam Fajjad Finanzminister und Hakam Balawi Innenminister.

Dezember

1. Israelische Oppositionspolitiker und palästinensische Vertreter unterzeichnen in Genf den umstrittenen inoffiziellen Friedensplan „Genfer Initiative“.
14. Acht Monate nach Einnahme Bagdads verhaften US-amerikanische Soldaten Saddam Hussein. Israelis sind erleichtert, Palästinenser enttäuscht.
22. Die linksgerichtete Rebellengruppe ELN lässt in Kolumbien die entführten vier Israelis und einen Briten frei.
25. Mitglied der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) sprengt sich an Bushaltestelle in Petah Tikva in die Luft. Drei Israelis sterben.
Bei Luftangriff der israelischen Armee auf Fahrzeug in Gaza kommen fünf Palästinenser ums Leben, darunter ein Führer des Dschihad al-Islami.

Im Vergleich zum Vorjahr ging 2003 die Zahl der Anschläge auf israelische Ziele um 30 Prozent zurück. Insgesamt gab es 3.858 Attentate. Dabei wurden 213 Menschen getötet, darunter 163 Zivilisten. Im Jahr 2002 hatten 5.301 Anschläge 451 Todesopfer gefordert.

Ende 2003 gab es 6.750.000 israelische Staatsbürger. Knapp 24.000 Neueinwanderer erwarben die israelische Staatsbürgerschaft – 30 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Tourismusbranche erlebt einen Aufschwung: 1.063.000 Menschen machten in Israel Urlaub – das waren 23 Prozent mehr als 2002. Damals hatten 862.000 Menschen Israel besucht.

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