Rubio bekräftigt in Jerusalem israelische Kriegsziele

Mit einem Besuch in Jerusalem bekundet US-Außenminister Rubio seine Verbundenheit mit Israel. Zudem begrüßt er geplante Sanktionen gegen den Iran.
Von Israelnetz
Der israelische Premier Netanjahu (r.) empfing am Montag US-Außenminister Rubio zum Gespräch über die Zukunft des Gazastreifens und andere Nahost-Themen

JERUSALEM (inn) – Der amerikanische Außenminister Marco Rubio hat am Montag in Jerusalem die israelischen Ziele im Gazakrieg bekräftigt: Alle 48 Geiseln müssen sofort zurückgebracht und die Terror-Organisation Hamas zerschlagen werden, sagte er bei einer Pressekonferenz mit dem israelischen Premier Benjamin Netanjahu (Likud). Eine bessere Zukunft für die Palästinenser sei nur mit einem Ende der Hamas möglich.

Rubio unterstrich zudem die amerikanische Haltung zum Iran: Das Regime dürfe weder Atomwaffen erlangen noch Raketen, die Israel, Europa oder die USA gefährden. Der Republikaner begrüßte die Initiative von Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die Ende August den sogenannten Snapback-Mechanismus aktiviert haben. Damit ist es möglich, dem Iran wegen Verstoßes gegen das Atomabkommen wieder Sanktionen aufzuerlegen.

Netanjahu: Angriff auf Ziele in Doha gerechtfertigt

Netanjahu sagte, der Iran wünsche nach wie vor Israel und den USA den Tod. Doch dank des entschlossenen Vorgehens gegen die iranischen Atomanlagen sei diese Bedrohung inzwischen weniger gefährlich.

Vor den Journalisten verteidigte Netanjahu auch den Angriff auf Hamas-Ziele in der katarischen Hauptstadt Doha am vergangenen Dienstag. Laut einer nach den Terroranschlägen vom 11. September verabschiedeten UN-Resolution sei es Ländern verboten, Terroristen zu beheimaten. „Sie haben keine Souveränität, wenn Sie Terroristen eine Basis geben.“

Am 28. September 2001 hatte der UN-Sicherheitsrat die Resolution 1373 einstimmig verabschiedet. Damit fordert er die UN-Mitgliedsstaaten dazu auf, Maßnahmen gegen Terrorismus zu ergreifen. Unter anderem untersagt die Resolution es, Terroristen Zuflucht zu gewähren.

Wegen des israelischen Angriffs war ein Schatten auf das Verhältnis zwischen Israel und den USA gefallen. Der Angriff war offenbar nicht abgestimmt. US-Präsident Donald Trump (Republikaner) hatte nach eigenen Worten kurz zuvor davon erfahren und noch versucht, Katar zu warnen.

Trump fordert Vorsicht bei Katar

Am Sonntag betonte Trump, Katar sei ein „großartiger“ Verbündeter der USA. Israel müsse mit Blick auf den Golfstaat mit großer Vorsicht vorgehen.

Katar hatte den Angriff verurteilt und als „Staatsterrorismus“ bezeichnet. Premier Mohammed al-Thani meinte, Israel müsse deswegen bestraft werden. Am Montag ist ein Treffen vorgesehen, bei dem arabische Länder den Angriff thematisieren wollen.

Die USA sind mit den Kataris eng verflochten: Die Amerikaner unterhalten an der Luftwaffenbasis Al-Udeid ihren größten Militärstützpunkt im Nahen Osten. Die Verträge zur militärischen Zusammenarbeit hatten die US-Präsidenten Barack Obama 2013 und Joe Biden 2023 (beide Demokraten) um jeweils eine Dekade verlängert.

Gebet an Klagemauer

Rubio war bereits am Sonntag in Israel eingetroffen. Gemeinsam mit Netanjahu und US-Botschafter Mike Huckabee besuchte er die Klagemauer und betete dort. Netanjahu sagte, der Besuch sei ein Zeichen für die Beständigkeit und Stärke des amerikanisch-israelischen Bündnisses.

Am Montag kam Rubio noch mit seinem israelischen Amtskollegen Gideon Sa’ar (Neue Hoffnung) zusammen. Am Abend will er der Eröffnung einer archäologischen Ausgrabungsstätte in der Davidstadt beiwohnen. (df)

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18 Antworten

  1. Gebet an Klagemauer von Marco Rubio, Benjamin Netanjahu, Mike Huckabee. Echte Freunde. Gemeinsam ist man stark.

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  2. Qatar ein „grossartiger Verbündeter“, sagt Trump. Vor allem ein grossartiger Geldgeber. Trumps Verbindungen zu dem Emirat sind bekannt. Seine Äusserung bestätigt mich in meiner Überzeugung, dass dieser Mensch ein falscher Fuffziger ist, um höflich zu bleiben. Da ändert auch der Besuch von Rubio an der Kotel nichts.

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    1. Liebe Antonia, Trump ist Geschäftsmann. Man muss ihn aushalten. Ich bin sehr dankbar, dass er Israel hilft und Unterstützung gewährt, denn es kommen auch noch andere Zeiten, wenn Trump nicht mehr im Amt ist. Dann wird es schwer….

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  3. @ AlbertNola

    „Echte Freunde“, naja, so lange alles nach Trumps Vorstellung läuft.

    Und weil seine Ansichten und Ankündigungen ständig wechseln, „je nachdem wie er geschlafen hat“ (Zitat Manu), kann keiner vorhersehen, wie es morgen mit der Freundschaft bestellt ist.

    Überhaupt hätte er in den letzten Wochen mehr für Israel tun können und den Gaza-Krieg und die Entwaffnung der Hamas ganz nach oben auf seine Prioritäten-Liste setzen sollen.

    Aber man muss bedenken, der Mann ist mit seinen sprunghaften Wechseln zwischen seinen vielfältigen Baustellen (Zölle, Migration, Verteidigungs- / Kriegsministerium, Fed-Streitigkeiten etc. ) ja auch arg beschäftigt. Da fällt das Anliegen Israels auch schnell mal aus dem Blick. (Ironie off)

    Fazit für mich: . Wenn bei dem ganzen Trampel-Durcheinander mal eben so nebenbei was Gutes für Israel abfällt, sehr gerne und danke. Aber das ist keine wirklich verlässliche Freundschaft, leider

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    1. Keine Panik, Caja! Trump ist der beste Freund Israels von allen. Trumps Charakter ist etwas unstabil, emotional. Muss man ihn trotzdem mögen? Ja, sagt meine Frau und sie hat immer Recht.

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  4. Es ist ein schöner Bericht, der die enge Freundschaft zwischen den USA und Israel unterstreicht. Balsam auf die Seelen derer, die in dieser Welt eine Israel-feindliche Propaganda sondersgleichen sehen, und Europa gegen Israel kämpft. USA stehen fest an der Seite Israels !

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  5. Wie im Bericht erwähnt…. alle Staaten die Terroristen schützen haben das Recht verwirkt ein freier Staat zu sein!!!!

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  6. @Reinhold.
    Leicht daher gesagt. Wer ist denn alles ein Terrorist? Aus Sicht eines Palästinensers im Westjordanland sind wohl auch die fundamentalistischen Siedler, die sie von ihrem Land vertreiben wollen, Terroristen. Sie werden von Israel geschützt. Verwirkt nun Israel auch sein Recht…?

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    1. Nun ja, Israel geht immer wieder gegen Siedlergewalt vor und verurteilt sie. Hier könnte man natürlich diskutieren, ob Israel genug in dieser Hinsicht tut. Israel mißbilligt systematische Verbreitung von Angst und Schrecken durch diese Siedler. Katar tut dies seinerseits nicht und gibt der Hamas freie Hand.

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    2. @Reinhard
      Ich würde die Siedler (nicht alle) als gewalttätig bezeichnen, aber Terroristen? Kein Israeli hat bisher Geiseln genommen, palästinensische Frauen vergewaltigt, Babys masakriert… Ich wehre mich dagegen, dass Israel mit Hamas verglichen wird. Aber ja, es gibt solche und solche…
      Katar ist für mich sehr undurchschaubar. Einerseits wollen sie vermitteln (bisher haben sie nicht viel erreicht), andererseits unterstützen sie die Terroristenführer. Das passt ja irgendwie nicht zusammen.

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    3. @ Reinhard

      Ohne jetzt konkret auf die Motive der Siedler-Aktivitäten in Judäa und Samaria eingehen zu wollen, ist der Vergleich von diesen mit der international vernetzten Gemeinschaft der Israel hassenden Terroristen wohl geradezu lächerlich.

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  7. So, jetzt ist es also soweit, „Gaza brennt“ sagt Katz. Die Bodenoffensive hat begonnen. Der Sturm auf Israel von Seiten seiner Gegner, der internationalen Pal.-Freunde, ,wird jetzt ebenfalls erst so richtig losgehen.

    Und Merz wird nicht um die gefallenen jüdischen Soldaten Israels, die die Existenz Israels verteidigen, weinen, so wie gestern bei der Eröffnung der Synagoge. Denn sein Mitgefühl gilt in erster Linie den Juden „von damals“. Im Gegenteil, für die heutigen, immer noch so wie damals bedrohten Juden, wird er keine Träne aufbringen, da werden sich nur wieder „Verurteilungen“ über das jüdische Volk und sein Land, das Schutz vor „Damals“ bieten sollte, ergießen.

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    1. @Caja
      Ich hab gerade Welt angeschaltet. Jetzt geht hier wahrscheinlich der Tanz erst richtig los!😱😱
      Das mit Merz gestern hatte ich auch gesehen. Hab mir meinen Teil zu gedacht.
      Wieder eine Prophezeihung,die sich langsam erfüllt.

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  8. Der Tagesspiegel schreibt in Reaktion auf die aktuellen Ereignisse:
    „Israelische Medien berichteten unter Berufung auf palästinensische Kreise, die Hamas habe Geiseln aus unterirdischen Tunneln geholt und in Häuser und Zelte der Stadt gebracht, um die israelische Armee an Einsätzen in bestimmten Gebieten zu hindern.“

    Wenn es tatsächlich so ist, diese Infos „aus pal. Kreisen“ erhalten zu haben, kann die Verlegung der Geiseln in andere Zonen vielen „Zivilpersonen“ auch nicht verborgen geblieben sein. Kann nicht endlich jemand von denen diesem Hamas-Treiben ein Ende bereiten, einschreiten und damit das Schicksal der Gaza-Bewohner wenden?

    Innerhalb der Zivilbevölkerung wird es doch zumindest einige wenige mutige und kräftige Männer geben müssen, die sich besinnen und sich wagen, diesen Geiselnehmern entgegenzutreten. Selbst wenn viele dieser Männer ehemals Gefolgsleute der Hamas gewesen sind oder auch immer noch sind, selbst bei uns im Dritten Reich hat es doch Widerständler gegen das Nazi-Regime gegeben, die sich gegen Hitler zusammengetan haben aufgrund der Erkenntnis, dass ansonsten das deutsche Volk dem Untergang geweiht sein könnte.

    Meine Güte, wo sind denn diese Männer in Gaza?

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  9. @Caja @Ella
    Bitte genau lesen was ich geschrieben habe. Ich habe nicht Israel oder die Siedler mit der Hamas verglichen. Das sind Terroristen die aus dem Gazastreifen vertrieben werden müssen. Ich habe geschrieben „aus der Sicht eines Palästinensers im Westjordanland…“ und wollte darauf hinweisen was er evtl. erleben muss und was er dabei fühlt und denkt. Gerade in einem Konflikt wie diesem ist es notwendig, sich auch die Situation der anderen Seite und dabei meine ich die Zivilbevölkerung zu vergegenwärtigen. Sonst geht jegliche Empathie verloren. Ich befürchte das Vorgehen der jetzigen Regierung im Westjordanland (nicht im Gazastreifen damit das klar ist) bringt nur neue Terroristen hervor.

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    1. Reinhard, genau das versuche ich immer wieder zu vermitteln.
      Man kann sich drehen und wenden wie man will, diese ganze vermaledeite Situation in dieser vermaledeiten Weltecke kann nicht anhand europäischer Maßstäbe betrachtet und erst recht nicht mit europäischen Methoden gelöst werden, das funktioniert nicht.
      Man muss die Angelegenheit aus arabischen Augen betrachten, so hält es auch Israel, das vor Urzeiten arabisch dominiert war. Denn die Urjuden und auch die heutigen Misrachim sind im Kern in erster Linie eine arabische Ethnie, und sie allein kennen die Wesenszüge ihrer ethnischen, semitischen Brüder.
      Selbst wir Ashkenasim oder auch die Chassidim können da nicht oder nur begrenzt mitreden ,am ehesten verstehen die Sefardim noch ihre arabisch-semitische Verwandtschaft. Die Lösung für dieses Problem ist also auf der arabischen Halbinsel zu suchen, nicht in der Türkei, nicht in Ägypten, nicht im Iran und erst recht nicht in Europa oder den USA, alle diese Genannten können nur begleiten, nicht steuern.
      Und die UNO sollte ihre Finger ganz aus der Ecke raushalten, die hat genau wie ihr Vorgänger, der Völkerbund die meisten Toten auf dem Gewissen………………………SHALOM

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      1. Das die UNO ihre Finger aus der Ecke heraushalten soll, haben 1947 bereits die arabischen Staaten gefordert. Dennoch hatte die UNO durchgesetzt, daß der Staat Israel gegründet wurde.

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  10. @ Schneemann
    Durchgesetzt haben das die Juden alleine. Zugelassen wäre die richtige Formulierung gewesen. Denn danach haben die UN nur noch Fehler gemacht, von Uthant bis Guterres.
    SHALOM

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