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Rotes Kreuz verlangt Aufhebung der Abriegelung des Gazastreifens

GENF (inn) - Das "Internationale Komitee des Roten Kreuzes" (ICRC) hat Israel zur Aufhebung der Blockade des Gazastreifens aufgefordert. Die Abriegelung habe die 1,5 Millionen Menschen in dem Gebiet in die Verzweiflung getrieben, hieß es in einem am Montag im Internet veröffentlichten Bericht.

Durch die Blockade werde außerdem der Wiederaufbau nach der israelischen Armeeoffensive gegen die Hamasführung vom vergangenen Dezember und Januar verhindert. Solange nicht große Mengen von Zement, Stahl und anderen Baumaterialien in das Palästinensergebiet gelassen werden, würden die Stadtteile von Gaza auch weiterhin aussehen wie „das Epizentrum eines massiven Erdbebens“.

Die Organisation beklagte außerdem einen Mangel an Medikamenten. Die Krankenhäuser im Gazastreifen seien auf Lieferungen des palästinensischen Gesundheitsministeriums im Westjordanland angewiesen. Diese Versorgungskette breche jedoch aufgrund der schlechten Zusammenarbeit zwischen beiden Palästinenserführungen immer wieder zusammen.

Mittelmeer wird verschmutzt

Zahlreiche Wasser- und Sanitäranlagen in der Region seien zerstört. Dadurch würden täglich 69 Millionen Liter nur teilweise oder nicht aufbereiteten Wassers ins Mittelmeer geleitet. In Tausenden Häusern stünde nur an einigen Tagen der Woche fließendes Wasser zur Verfügung.

Die Blockade habe laut dem Bericht zur Schließung von 96 Prozent der Industriebetriebe geführt. Mehr als 70.000 Menschen hätten dadurch ihre Arbeit verloren. Die Schmuggeltunnel nach Ägypten böten keine Alternative für die wirtschaftliche Entwicklung. Auch sie könnten die Versorgung der Bevölkerung mit lebenswichtigen Gütern nicht sicherstellen. Das Rote Kreuz fordere daher eine Aufhebung der Blockade, um den Palästinensern die Rückkehr in einen normales Leben zu ermöglichen, heißt es weiter.

Keine Angaben zu Gilad Schalit

Das ICRC kritisierte außerdem, dass Israel das Besuchsrecht für etwa 900 Angehörige von in Israel inhaftierten Palästinensern im Juni 2007 ausgesetzt hat. Mit keinem Wort erwähnt es jedoch den von der Hamas gefangengehaltenen israelischen Soldaten Gilad Schalit. Dieser hat seit drei Jahren keinen Besuch empfangen dürfen. Die Hamas hat bislang alle entsprechenden Anfragen des Roten Kreuzes zurückgewiesen.

Israel und Ägypten hatten den Gazastreifen nach der Machtübernahme durch die Hamas im Juni 2007 abgeriegelt.

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