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Rivlin im Kampf gegen Telefonate während der Sitzungen

JERUSALEM (inn) – Während der Knesset-Sitzungen führen Abgeordnete Gespräche über ihr Mobiltelefon. Dagegen will der Vorsitzende des israelischen Parlaments, Reuven Rivlin, jetzt etwas unternehmen.

„Es gibt Abgeordnete, die im Plenarsaal der Knesset sitzen und zwölf Stunden am Tag mit dem Mobiltelefon klappern“, kritisiert Rivlin die Parlamentarier. „Die Abgeordneten haben den Plenarsaal zu ihrem Zweitbüro gemacht. Das ist unerträglich. Alle sitzen und reden ohne Ende. Das stört den ordentlichen Ablauf der Arbeit in der Knesset, schadet den Abgeordneten und bringt der Knesset einen schlechten Namen ein.“

Dabei hat das Parlament bereits mehrere Male Beschlüsse gefasst, nach denen das Telefonieren in der Vollversammlung verboten ist. Doch niemand hält sich daran. Der Knesset-Vorsitzende sieht in dem Verhalten der Politiker zudem einen Ausdruck der Kulturlosigkeit: „Ich begreife dieses zwanghafte Bedürfnis der Abgeordneten nicht… Man sitzt auf dem Podium und sieht einen Moloch von Abgeordneten, die schamlos das Telefon benutzen. Das ist unkultiviert.“

Wie die Tageszeitung „Ma´ariv“ berichtet, hat sich Rivlin an das Kommunikationsministerium gewandt. Er will erreichen, dass in dem Plenarsaal das Telefonieren unmöglich gemacht wird.

Von einigen Abgeordneten kommt Kritik an Rivlins Plänen. „Bei aller Achtung vor dem Knesset-Vorsitzenden, und ich habe Achtung vor ihm“, so Nissim Se´ev (Schas), der als „Dauertelefonierer“ bekannt ist. „Ich benutze das Mobiltelefon hauptsächlich in den Nachmittagsstunden, in denen ich viel im Plenarsaal sitze. Wenn ich einen Anruf erhalte, sage ich: ‚Hallo, eine Sekunde‘, und ich gehe hinaus. Dagegen muss man kein Gesetz einrichten.“

Sein Parteifreund Jitzhak Cohen begrüßt hingegen die Initiative: „Ich denke, dass dies eine ausgezeichnete Idee ist. Ich bin für die Ruhe in der Vollversammlung. Wenn ich wichtige Gespräche habe, gehe ich hinaus.“

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