Rivlin fordert Raketenschutz für Schulen

JERUSALEM (inn) - In der kommenden Woche beginnt in Israel das neue Schuljahr - doch viele Schulgebäude in der Umgebung des Gazastreifens sind noch nicht gegen Raketen gesichert. Dies hat der Finanzausschuss der Knesset am Dienstag in einer Dringlichkeitssitzung angeprangert.

"Leider geht das Interesse an dem Thema vorüber, sobald die unmittelbare Bedrohung entfernt ist", sagte Knessetsprecher Reuven Rivlin in der Sitzung, welche die Sommerpause des israelischen Parlamentes unterbrach. "Wir müssen gewährleisten, dass die Schulen in Aschkelon und Be´er Scheva gesichert sind."

Rivlin teilte dem Ausschuss Eindrücke einer Fahrt in den Süden Israels am Sonntag mit: "In der vorigen Knesset, während der Operation ‚Gegossenes Blei‘, wurde ein Budget von 15 Millionen Schekel (2,9 Millionen Euro) genehmigt, um Schulen in Aschkelon zu sichern, und nichts ist seitdem getan worden. Ich war schockiert, bei meinem Besuch in Aschkelon zu hören, dass dieses Budget wegen Diskussionen zwischen Ministerien feststeckt – das Finanzministerium hat gesagt, es habe die Gelder zugeteilt, und das Verteidigungsministerium sagt, es habe nichts erhalten. Und das Schicksal dieser Kinder bleibt ungewiss."

Der Vorsitzende des Ausschusses, Mosche Gafni, pflichtete ihm bei: "Die aktuelle Situation kann nicht weitergehen." Er stellte die Frage, ob etwa das Raketenabwehrsystem "Stahlkappe" die raketengesicherten Gebäude ersetzen solle. Der Politiker sprach sich für eine gemeinsame Sitzung mit dem Ausschuss für Auswärtiges und Verteidigung zu dem Thema aus. Die entscheidenden Punkte werde er Verteidigungsminister Ehud Barak und Finanzminister Juval Steinitz vorlegen. "Der Finanzausschuss kann nicht aufgefordert werden, Finanzen für spezifische Angelegenheiten zu genehmigen, ohne dass uns ein klares Bild der Regierungspolitik gegeben wird", fügte Gafni an.

Rivlin verlas in der Sitzung einen Brief des Bürgermeisters von Be´er Scheva, Ruvik Danilovitsch. Demzufolge seien an einem Drittel der 264 Schutzräume in der Wüstenhauptstadt Instandsetzungsarbeiten nötig. Das Stadtoberhaupt forderte Schutz für Kindergärten, Schulen und öffentliche Gebäude. Dazu gehörten raketensichere Wände, Alarmsysteme und elektronische Ausrüstung. Dies würde 22 Millionen Schekel (4,3 Millionen Euro) kosten.

Das neue Schuljahr beginnt in Israel traditionell am 1. September.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen