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Rivlin fordert Einheit unter Juden

JERUSALEM (inn) – Israels Staatspräsident Reuven Rivlin hat die verschiedenen Strömungen im Judentum zur Einheit aufgefordert. Am Donnerstag veranstaltete er in seiner Jerusalemer Residenz eine Torahlesung, bei der sowohl orthodoxe und konservative Juden als auch Reformjuden zugegen waren. Die Teilnehmer sprachen von einem historischen Ereignis.
Staatspräsident Rivlin (Mitte) mit Angehörigen verschiedener jüdischer Strömungen in seiner Residenz
Im Juni war eine Bar Mitzwa-Feier für bedürftige Kinder in der Präsidentenresidenz gescheitert, weil sich die Rabbiner der verschiedenen jüdischen Gruppen nicht auf den Ablauf einigen konnten. Daraufhin lud Rivlin jüdische Lehrer und Lehrerinnen des Reformjudentums sowie des orthodoxen und des konservativen Judentums zu einer gemeinsamen Torahlesung und Diskussionsrunde in sein Büro ein. In seiner Begrüßungsansprache sagte Rivlin: „Die hier vertretenen Gemeinschaften quellen über vor Liebe und einer tiefen Verpflichtung für die Zukunft des jüdisches Volkes und des Staates Israel.“ Es sei zulässig, andere Positionen und Meinungen als die Konservativen und das Reformjudentum zu vertreten, aber niemand könne deren Liebe und Opfer für den Staat und die Sicherheit Israels leugnen. Keine jüdische Gemeinschaft stehe über der anderen, betonte Rivlin. Er fügte hinzu, das Büro des Präsidenten sei ein zu Hause für alle Angehörige der israelischen Gesellschaft, und ermögliche so eine Meinungsvielfalt und einen Dialog in gegenseitigem Respekt.

Diskussion über Gleichheit der Geschlechter

Die konservative „Masorti“-Bewegung sprach laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“ von einem „historischen“ Ereignis. Deren Direktor in Israel, Jizhar Hess, sagte: „Es gab noch nie eine Veranstaltung in der Präsidentenresidenz, bei der eine konservative Rabbinerin neben Rabbinern anderer Strömungen die Torah gelehrt hat. Es war ein aufregendes Ereignis, denn es ging ganz um die Gleichheit in Bezug auf Geschlechter, Religion und Judaismus. Präsident Rivlin gelingt es immer wieder, eine Führung zu zeigen, die ins Licht geht.“ Jeder der anwesenden Rabbiner sprach über einen kurzen jüdischen Text. Dabei ging es immer um den bevorstehenden Trauertag „Tischa BeAv“, an dem Juden der Zerstörung ihrer beiden Tempel gedenken. Alle Anwesenden ermutigten zu mehr Akzeptanz und Toleranz untereinander. (dn)

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