JERUSALEM (inn) – US-Außenministerin Condoleezza Rice hat sich am Montagmorgen mit Israels Premier Ehud Olmert getroffen. Bei dem Gespräch in Jerusalem ging es unter anderem um die Bemühungen darum, ein Abkommen zwischen Israelis und Palästinensern zu erreichen.
Ein weiteres Thema war die „tickende Bombe“ im Iran. Das Treffen dauerte über drei Stunden, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Konkrete Inhalte wurden nicht bekannt gegeben. Laut dem israelischen Rundfunk einigten sich Olmert und Rice auf ein Gipfeltreffen mit dem Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas. Ein genauer Termin wurde jedoch nicht genannt.
Gespräch mit Abbas
Bereits am Sonntag traf Rice in Ramallah mit Abbas zusammen. Sie sagte, bei ihrer Nahostreise wolle sie Vertreter aller Parteien treffen. Sie wolle die Bemühungen vereinigen, eine Lösung für den herrschenden Konflikt zu finden.
Abbas äußerte laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“: „Unser Ziel ist ein Ende der Besatzung im Einklang mit dem Friedensplan ‚Roadmap‘. Außerdem erstreben wir eine Umsetzung von (US-Präsident George W.) Bushs Vision, einen Staat zu schaffen, in dem Palästinenser Seite an Seite mit dem israelischen Staat leben können. Wir müssen zusammenarbeiten für eine Feuerpause und eine nachhaltige Stabilität im Gazastreifen und im Westjordanland. Das fordert von Israel auf der anderen Seite, dass die Blockade beendet wird und die Mauer und die Kollektivstrafen aufhören.“
Erneut lehnte Abbas jede Form von Interimslösungen ab. Er sprach sich dagegen aus, einen Staat in vorläufigen Grenzen zu gründen.
Kritik von Hamas
Treffen mit Vertretern der radikal-islamischen Hamas gab es hingegen nicht. Ein palästinensischer Regierungssprecher sagte im Vorfeld, der Besuch der Außenministerin trage zur Spaltung in der Region bei. Ähnliche Auswirkungen habe die US-Politik in mehreren anderen Staaten. Rice wolle die palästinensische Innenpolitik schwächen und den Palästinensern pro-israelische Lösungen aufzwängen. Die US-Ministerin verweigere ihnen Rechte wie das auf Jerusalem als Hauptstadt.
Rice war am Samstag in Israel eingetroffen. Nach ihrer Ankunft sprach sie mit der israelischen Außenministerin Zipi Livni und Verteidigungsminister Amir Peretz. Während ihres Aufenthalts in der Nahostregion hat sie mehrfach betont, dass sie sich in den kommenden Monaten für die Gründung eines Palästinenserstaates einsetzen werde.