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Rezension: Daniel Kempin singt jiddische Lieder von Sehnsucht und Hoffnung

Auf seiner CD „benkshaft“ (Sehnsucht) hat Daniel Kempin jiddische Lieder zu verschiedenen Themen zusammengetragen. Entstanden ist eine abwechslungsreiche Mischung lustiger und ernster Musikstücke. Da geht es um Liebe, die jüdische Arbeiterbewegung, Feiertage oder das Leben in Amerika. Auch der religiöse Aspekt ist nicht vernachlässigt: Mit dem Stück „mizmor l’David“ nimmt der begabte Musiker eine osteuropäische Version von Psalm 23 auf. Im letzten Lied geht es darum, was die Lichter des Chanukka-Leuchters erzählen. Meisterhaft versteht es der Sänger, den unterschiedlichen Stimmungen der Lieder Ausdruck zu verleihen.

Ernsthafter ist die CD mit dem Titel „Mir lebn eybik! Lider fun getos un lagern“ (Wir leben ewig! Lieder aus Ghettos und Lagern). Sie erinnert an die Verfolgung des jüdischen Volkes durch die Jahrhunderte hindurch. Ein „yidisher toytengezang“ (jüdisches Totenlied) stimmt in das Grauen und die Trauer ein. Doch Kempin bleibt nicht dabei stehen. Schon der Titel deutet die Hoffnung an, daß das Judentum nicht untergehen wird. Die CD endet schließlich mit der Aussicht, daß das Leiden irgendwann aufhören wird: „yidn zingen: ani ma´amin“ (Juden singen: ich glaube). Demnach singen Juden noch in Bunkern und Lagern: „Ich glaube mit vollem Vertrauen an das Kommen des Messias, und selbst wenn er sich verspätet, selbst dann erwarte ich an jedem Tag, daß er kommt.“

Die CDs sind im Melisma-Verlag erschienen.
„benkshaft“ (MELI 3035-2); 17,00 Euro
„mir leben eybik!“ (MELI 2046-2); 17,00 Euro
Kontaktemail: melismamus@aol.com

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