JERUSALEM (inn) – Die UNO hat angekündigt, die israelische Rettungsorganisation „Zaka“ offiziell anzuerkennen. Damit wird sie Israels erste nichtstaatliche Organisation (NGO).
Wie die Tageszeitung „Yediot Ahronot“ berichtet, kann „Zaka“ durch diese Auszeichnung ihre Aufklärungsarbeit in der ganzen Welt ausweiten. Die Mitglieder werden in Zukunft Einladungen zu internationalen Veranstaltungen mit Vertretern ähnlicher Organisationen erhalten. Dabei bietet sich auch die Gelegenheit, einer internationalen Öffentlichkeit die Ereignisse im Nahen Osten aus israelischer Sicht darzustellen. Diese kann einen Gegenpol zur Darstellung zahlreicher palästinensischer und anderer Organisationen bilden.
Bekannt sind die „Zaka“-Mitarbeiter durch ihre Einsätze nach Terrorattentaten in Israel. Bereits wenige Minuten nach dem Vorfall erscheinen sie am Ort des Anschlags. Ausländische Journalisten wenden sich oft an die Helfer, um sie zu interviewen. Auch hier kann die Organisation dem Außenministerium dabei helfen, eine ausgewogenere Perspektive des israelisch-palästinensischen Konflikts zu vermitteln.
Die hebräische Abkürzung „Zaka“ steht für „Zihui Korbanot Asson“ (Identifizierung von Unfallopfern). Die Organisation wurde 1995 von strenggläubigen Israelis gegründet. Sie wollten dafür sorgen, daß Juden, die eines unnatürlichen Todes sterben, ein ehrenvolles Begräbnis erhalten. Deswegen bemühen sich die Helfer, alle am Unfallort verstreuten Körperteile einzusammeln. Inzwischen evakuieren die „Zaka“-Mitarbeiter auch die Verletzten und leisten Erste Hilfe.
Hunderte von Freiwilligen gehören zu der Organisation. Darunter sind ultra-orthodoxe und weltliche Israelis, Juden und Araber. Die Mitarbeiter sind rund um die Uhr einsatzbereit. Sie helfen nach Terroranschlägen und Verkehrsunfällen, bei Mord oder Selbstmord und wenn ein Mensch vermißt wird.
„Zaka“ ist in Israel und im Ausland tätig. Im Februar haben Vertreter der Organisation geholfen, die sterblichen Überreste der Astronauten zu identifizieren, die beim Absturz der amerikanischen Raumfähre „Columbia“ verunglückt waren. An Bord war damals auch der Israeli Ilan Ramon.
Im Jahr 2001 wurde „Zaka“ von der UNO zur Freiwilligenorganisation des Jahres erklärt.