Am Sonntagmorgen hatten Arbeiter auf entsprechenden Plattformen die obersten Steine und Ritzen der etwa 20 Meter hohen Mauer untersucht und dort bei Bedarf neuen Mörtel zugefügt.
Die Arbeiten zur Erhaltung der Klagemauer werden vermutlich drei Monate andauern. Während des Passahfestes sollen sie aufgrund der zu erwartenden zahlreichen Besucher jedoch ausgesetzt werden, heißt es laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Eingeleitet wurden die Arbeiten von der israelischen Altertumsbehörde. Diese hatte vor etwa einem Jahr eine gründliche Untersuchung der Stätte durchgeführt, nachdem in den vergangenen Jahren mehrmals kleinere Steine von der Mauer abgebröckelt waren. Dabei zeigten sich die Original-Steine vom Zweiten Tempel als stark und stabil. Problematisch sind hingegen die kleineren, neueren Steine, die im Rahmen von Restaurationsarbeiten im 19. Jahrhundert eingesetzt worden waren. Sie waren vom britischen Philanthropen und Bankier Sir Moses Montefiore finanziert worden.
Die Sanierungsarbeiten an dem Heiligtum gestalten sich jedoch schwierig. Das jüdische Gesetz verbietet es, die Steine zu entfernen, selbst wenn sie repariert werden müssen. Der sephardische Oberrabbiner, Schlomo Amar, hatte in der Vergangenheit bereits darauf hingewiesen, dass Bauarbeiten an der Klagemauer nur am Tag und nur von Juden vorgenommen werden dürften, die zuvor ein rituelles Reinigungsbad genommen hätten.