NEW YORK (inn) – Die UN-Menschenrechtskommission hat zum ersten Mal in die Resolution gegen religiöse Toleranz eine Verurteilung von Antisemitismus aufgenommen. Anders als in den vergangenen Jahren stimmten diesmal auch arabische und moslemische Staaten für den Bezug auf den Antisemitismus, nachdem sich Deutschland und Holland dafür eingesetzt hatten.
Die Kommission bemerkt in der Resolution „mit großer Sorge das Anwachsen der Zahl der Vorfälle, denen ein Mangel an Toleranz zugrunde liegt und dass Gewalt an Menschen überall auf der Welt verübt wird, die zu religiösen Gemeinschaften gehören“, heißt es in der Resolution, und weiter: „einschließlich der Angriffe des Hasses gegenüber Moslems, Antisemitismus und des Hasses gegenüber Christen“. Dies berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Die Resolution verurteilt jedes Jahr jede Form der religiösen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. In der Vergangenheit haben Israel und jüdische Gruppen in den USA versucht, einen ausdrücklichen Verweis auf Antisemitismus einzubringen. Dieser Vorschlag wurde bisher von arabischen und islamischen Staaten verhindert.
Zunächst versuchten die arabischen Staaten den Bezug auf den Antisemitismus zu verhindern. Doch Holland, das derzeit den Vorsitz der Europäischen Union innehat, und Deutschland machten den arabischen Diplomaten klar, dass Europa einen Verweis auf den Antisemitismus einbringen wolle.
Der israelische UNO-Botschafter, Dan Gillerman, zeigte sich mit dem Abstimmungsergebnis zufrieden. Trotz der Anstrengungen von Seiten der Organisation der Islamischen Konferenz (OIC) enthalte die Resolution in diesem Jahr einen ausdrücklichen Verweis auf Antisemitismus, freute sich Gillerman. Die europäischen Staaten hätten die Taktik der OIC nicht akzeptiert. „Sowohl der Staat Israel als auch die Vereinten Nationen wurden auf der Asche des Holocausts gebaut. Für beide ist der Kampf gegen religiöse Intoleranz ein Teil ihres Selbstverständnisses“, sagte Gillerman.