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Renovierte Synagoge in Kairo wieder geöffnet

In Kairo enden Renovierungsarbeiten an einer berühmten Synagoge. Zwei ägyptische Kabinettsmitglieder besichtigen die Stätte.
Von Israelnetz

KAIRO (inn) – Die Ben-Esra-Synagoge in der ägyptischen Hauptstadt Kairo ist nach Renovierungsarbeiten wieder öffentlich zugänglich. Am Donnerstag besichtigte Regierungschef Mostafa Madbuly (parteilos) die historische Stätte. Das Gebetshaus stammt aus dem 12. Jahrhundert.

Laut einer Mitteilung des ägyptischen Kabinetts besuchte Madbuly mehrere touristische Stätten, die gerade renoviert oder restauriert worden sind. Dabei begleitete ihn Tourismusminister Ahmed Issa (parteilos). Dieser sprach von „einer der wichtigsten und ältesten Synagogen in Ägypten“.

Die sephardische Ben-Esra-Synagoge ist nach dem mittelalterlichen Bibelkommentator und Philosophen Abraham Ibn Esra (1069–1167) benannt. Das erste jüdische Gebetshaus wurde an der Stelle 882 errichtet. Um das Jahr 1012 ordnete der Fatimiden-Kalif Al-Hakim bi-Amr Allah die Zerstörung aller jüdischen und christlichen Gotteshäuser an.

Synagoge wurde durch Kairoer Genisa bekannt

Im 12. Jahrhundert konnten die Kairoer Juden eine neue Synagoge bauen. Mehrere Brände zerstörten in der Folgezeit Teile des Gebäudes. 1896 entdeckte der jüdische Gelehrte Solomon Schechter hinter einer Wand im Frauenbereich die Kairoer Genisa – eine Sammlung von Schriftstücken aus fast zehn Jahrhunderten, die Einblicke in die Geschichte der jüdischen Gemeinde bieten. In einer Genisa, einem abgesonderten Hohlraum, verbergen Juden unbrauchbar gewordene Schriften, die etwa den Gottesnamen enthalten und wegen ihrer Heiligkeit nicht weggeworfen werden dürfen.

Das aktuelle Synagogengebäude soll vor allem nach der Entdeckung der Kairoer Genisa erbaut worden sein, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“. Die jüngsten Renovierungsarbeiten begannen im April 2022. Nach Angaben von Minister Issa wurde unter anderem die Decke renoviert, um ihren Einsturz zu verhindern. Hinzu kamen Maßnahmen zur Dämmung und zur Reinigung. Auch die Beleuchtungsanlage wurde überholt.

In Ägypten leben nur noch wenige Juden. Die Ben-Esra-Synagoge dient als Touristenstätte. (eh)

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